Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Mit intensivem Training an die Spitze

Allgäu

Mit intensivem Training an die Spitze

    • |
    • |

    In den Vereinen im südlichen Oberallgäu wird nicht nur großer Wert auf Breitensport gelegt. Ziel ist es auch, Nachwuchssportler zu fördern und an die Spitze zu bringen. Wir stellen die größten Talente der Region vor.

    BadHindelang Auch in der Leichtathletik muss sich das Oberallgäu nicht vor anderen Regionen verstecken. Tristan Schwandke vom TV Hindelang zeigte im Hammerwerfen bereits in den vergangenen Jahren, dass er zu den Besten seines Jahrgangs hierzulande zählt und auch in den kommenden Jahren mit ihm zu rechnen ist.

    Durch Weiten von mehr als 70 Metern, die der 17-Jährige mit seinem 6-kg-Hammer derzeit erzielt, konnte er sich in seiner Altersklasse in den Top-Ten der Weltrangliste etablieren, während er deutschlandweit in der vergangenen Saison die Jahresbestweite erzielte.

    Für diese Saison steht das Ziel somit fest: Die Qualifikation für die Jugend-WM Anfang Juli in Brixen (Südtirol) zu schaffen, im Laufe des Sommers 75 Meter zu werfen und damit einen neuen bayerischen Rekord aufzustellen. "Bei der WM 78 Meter zu erzielen - das wäre dann noch das Sahnehäubchen", bemerkt Tristan Schwandke.

    Doch selbstverständlich sind die Erfolge nicht. Das Training des Hammerwerfers ist anstrengend, zeitintensiv und umfangreich. Nach einer vierwöchigen Pause Ende des Sommers nimmt Tristan seit Jahren schon bereits im Herbst das Training für die nächste Saison auf. Über den Winter steht dann vier bis fünf Mal pro Woche Krafttraining auf dem Programm. Im Kraftraum fördert er mit Gewichten den Muskelaufbau und baut seine Schnell- und Maximalkraft aus.

    Zusätzlich dazu feilt er im Techniktraining in der Halle an der optimalen Wurfmethode, verwendet dazu kleine Medizinbälle sowie Stäbe und verbessert durch das Koordinationstraining seine Motorik.

    Wenn die Temperaturen im Frühling wieder steigen und im Stadion der letzte Schnee geschmolzen ist, konzentriert sich der TVH-Leichtathlet mit seinem Trainer Josef Zillibiller auf das Werfen. "Wir probieren dann auch mal verschiedene Gewichte aus, vor allem höhere Gewichte und kürzere Hämmer", erklärte Tristan. "Zusätzlich arbeiten wir mit Videoanalysen, betrachten verschiedene Wurf-Perspektiven und feilen an der Technik".

    In der Saison selbst, die von Ende April bis in den August hinein dauert, sieht er seine Höchstform eher im Juni und Juli, da er im Gegensatz zu anderen deutschen Sportlern aufgrund des Schnees und der kälteren Temperaturen erst später mit dem Training auf dem Platz beginnen kann.

    Gerade die Technik ist beim Hammerwerfen besonders wichtig. An dieser muss auch der junge Hindelanger konsequent arbeiten. "Im November habe ich meine Technik von einer Dreier- auf eine Vierer-Drehung umgestellt um noch größere Weiten erzielen zu können", berichtete der 17-Jährige. An diesem Wechsel wird im Training auch heute noch geschliffen, wobei sich Tristan vor allem an den russischen Athleten orientiert, die sich durch eine äußerst gute Technik auszeichnen.

    Obwohl das Nachwuchs-Talent die 11. Klasse des Gymnasiums Sonthofen besucht und somit neben dem Sport auch die Schule seine Zeit in Anspruch nimmt, sieht er weder für den Sport noch für das nahende Abitur Probleme. "Die Lehrer nehmen immer Rücksicht auf Wettkämpfe und Training und auch meine Eltern und mein Trainer unterstützen mich", betont der Hammerwerfer.

    Der Sport erfordert es, dass Tristan besonders an den Wochenenden meist unterwegs ist. Sei es die Fahrt auf Wettkämpfe oder Trainingseinheiten in München oder Frankfurt. Der Spaß am Hammerwerfen und seine Erfolge machen diesen Stress jedoch stets wett. Phasen, in denen es mal nicht so gut läuft, versucht er daher durch direktes Handeln zu beenden. "Mein Trainer und ich versuchen in solchen Momenten sofort herauszufinden, woran es liegt.

    Oft macht man sich auch einfach zu viel Druck. Da muss man dann wieder lockerer werden oder man stellt eben die Technik um", erklärte der junge Athlet.

    Seine Erfolge und stets wachsende Weiten zeigen jedoch, dass diese Durchhänger momentan eine Ausnahme sind. Kann Tristan seine Ziele von 75 bis 78 Meter verwirklichen, stehen die Chancen gut, dass er auch mit einem 7-kg-Hammer in der A-Jugend weiter an der Spitze bleiben wird.

    Sein Ziel ist es, in den nächsten Jahren in den Kader der zwölf besten Hammerwerfer in Deutschland aufzusteigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden