Marktoberdorf/Karlsruhe (af/sn). Einen wahrhaft großen Auftritt zur besten Sendezeit hatte der Marktoberdorfer Traktorenhersteller AGCO/Fendt. Zwei seiner 930-Vario waren am Samstagabend bei 'Wetten, dass' wichtige Akteure, schließlich sollten sie eine Nudel einklemmen und acht Meter weit bis zu einem Kochtopf transportieren. Selbst Thomas Gottschalk war für einen kurzen Moment ungewohnt sprachlos, nachdem die Spaghetti tatsächlich in der Tomatensoße gelandet war. Dem Publikum am Bildschirm gefiel das so gut, dass sie das Team um Prof. Dr. Bernhard Göbel zum Wettkönig erhob. Vor einem Jahr reichte Göbel aus Triesdorf bei Ansbach die Wette beim ZDF ein. Weil sowohl der Professor als auch seine Mitstreiter in der Landwirtschaft tätig sind, 'wollten wir irgend etwas in diesem Bereich machen'. Große Traktoren und etwas kleines Zerbrechliches versprach die meiste Spannung.
Und so entschied sich das Team in Absprache mit der Redaktion für ungekochte Spaghetti. Auf der Suche nach geeigneten Schleppern erinnerte sich Göbel an seinen früheren Studienkollegen Andreas Loewel, inzwischen Leiter der Abteilung Landtechnik in dem Marktoberdorfer Unternehmen. 'So feinfühlig und exakt lässt sich nur ein Schlepper mit Vario-Getriebe steuern', beurteilte Loewel die Ausgangslage. Als sich dann die zuständige Redakteurin bei Fendt über die Machbarkeit der Wette informiert hatte, kam vor einem halben Jahr seitens des Senders die Zusage. Seitdem wurde fleißig geübt, zuletzt vor einer Woche direkt im Ostallgäuer Werk. Von dort aus verließen zwei 310 PS starke 930-Vario die Fabrik Richtung Karlsruhe, von wo aus die Sendung ausgestrahlt wurde. Vor 2000 Gästen in der Halle - darunter Loewel und Pressesprecher Sepp Nuscheler - und über 19 Millionen Zuschauern an den Bildschirmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz warfen Gerhard Steinbauer und Bernhard Friedrich die Motoren an und fuhren so vorsichtig an die Teigware heran, bis die Spannung in der Nudel, bei den 'No Angels' als Wettpaten und dem Publikum gleichermaßen hoch war. Nun kam die nächste Hürde: der Transport. Ein Schlepper musste vorwärts, der andere rückwärts so gleichmäßig fahren, dass die Nudel nicht verloren ging oder zerbrach. Wie ein Meisterdirigent gab Teamchef Göbel die Kommandos, denn von ihrer Führerkabine aus konnten die Fahrer die Nudel nicht sehen. Nach acht Metern war es geschafft, die Spaghetti lag im Topf. Da gratulierte nicht nur Hermann Merschroth, Geschäftsführer Vertrieb, dem Team zur gelungenen Wette. Übrigens: Sogar die Wett-Nudel stammte aus Marktoberdorf. Fendt-Mitarbeiter und Wettbetreuer Manfred Ferling hatte sie in einem örtlichen Supermarkt gekauft - falls jemand die Wette selbst ausprobieren will.