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Mit einer 3 wird es schwer

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Mit einer 3 wird es schwer

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    Lindenberg(dj). Übertritt aufs Gymnasium, oder nach der vierten Klasse doch lieber in die Realschule, oder soll mein Kind auf der Hauptschule bleiben? Für Eltern und Kinder der derzeitigen Viertklässler stellt sich in den kommenden Tagen die Frage nach dem schulischen Werdegang. Vorab lud das Gymnasium Lindenberg Lehrer aus Real- und Grundschule des Kreises zum Informationsaustausch ein.

    'Notenfindung'- so hieß das Thema, das sich Wolfgang Bohl, Musiklehrer und Unterstufenbetreuer am Gymnasium Lindenberg auf den Themenzettel geschrieben hat. Wie groß sind die Unterschiede aus den aktuellen Leistungen der Grundschule und den Anforderungen an Gymnasium und Realschule? Ein Fazit vorab: die schriftlichen Arbeiten nehmen an den weiterführenden Schulen einen weit größeren Stellenwert ein.

    Mit vier Schulaufgaben pro Jahr in den Hauptfächern (Deutsch, Mathematik, Sprachen) und etwa der gleichen Zahl an Stegreifaufgaben in allen Fächern werden auch vom Schüler in der Unterstufe viele schriftliche Nachweise gefordert. 'Konsequentes Arbeiten und am Ball bleiben', das forderte Brigitte Sieber-Döhle, Mathematiklehrerin am Gymnasium von ihren Schützlingen. Mit mündlichen Beiträgen könne man zwar 'punkten', doch nur in einem vorgeschriebenen Maß: 'Die schriftlichen Arbeiten zählen immer doppelt', erklärte Sieber-Döhle.

    Auch in der Grundschule werden verschiedenen Leistungsnachweise von den Schülern verlangt. Bis zu vier Mathematikproben, fünf Kurztests, vier Aufsätze und mehrere Leseproben werden im Jahr abgehalten. 'Doch die Arbeiten sind für alle gedacht, auch für die künftigen Hauptschüler', beschrieb eine Grundschullehrerin aus Grünenbach die Lage. Dementsprechend gäbe es auch viele sehr gute Noten, 'die sich dann im Gymnasium wieder relativieren', sagte die Pädagogin.

    Ein weiteres Problem des überraschenden Leistungsabfalls für manche Neu-Gymnasiasten erklärte Michael Gärtner, Lehrer für Deutsch und Geschichte am Gymnasium: 'Manche Schüler sind schlecht organisiert und haben gerade in punkto Hausaufgabe eine mangelnde Arbeitsauffassung.'

    Hälfte mit Hinweis

    Dem pflichtete auch der Englisch-Lehrer Lothar Neidel zu. In manchen fünften Klassen habe die Hälfte aller Schüler schon Hinweise nach Hause bekommen. 'Das geht schief', warnte Neidel. Hier sei die Unterstützung durch die Eltern wichtig, meinte Neidel.

    Bei berufstätigen Eltern bietet das Gymnasium eine tägliche Hausaufgabenbetreuung an, erklärte Beratungslehrerin Elisabeth Straubinger. Sie weiß auch aus Erfahrung: 'Mit einer ,3‘ in Mathe oder Deutsch im Übertrittszeugnis wird es auf dem Gymnasium schwer.' Deshalb sei auch im Vorfeld eine gute Beratung der Eltern Pflicht. 'Das nehmen wir sehr ernst', meinten die anwesenden Lehrer der Grundschule Lindenberg. Auch das gegenseitige Hospitieren der Lehrer verschiedener Schularten wurde von allen gutgeheißen: 'Da können wir nur profitieren', meinte ein Realschulpädagoge.

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