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Mit der Tuba quer durch Bayern

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Mit der Tuba quer durch Bayern

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    Herbert Hornig aus Westendorf gastiert mit 'Unterbiberger Hofmusik' im Altbau Irsee. Von Birgit Klimke Irsee/Westendorf Wenn die Musiker der 'Unterbiberger Hofmusik' am Freitagabend die Bühne im Altbau Irsee betreten, wird einer von ihnen ein besonderes Kribbeln im Bauch spüren. 'Es ist wirklich etwas Besonderes für mich, hier zu spielen', freut sich Herbert Hornig, der in dem Ensemble aus dem Großraum München die Tuba bläst. Der 23-Jährige stammt nämlich aus Westendorf und hat an diesem Abend sozusagen ein Heimspiel.

    'Zwei Musikwelten, die aufeinander prallen und eine interessante Mischung ergeben.' Schwärmerisch beschreibt Herbert Hornig die Stilrichtung, die das Publikum beim Konzert in Irsee erwartet. Die 'Unterbiberger Hofmusik' kombiniert dabei traditionelle bayerische Volksmusik mit Jazzelementen. Was dabei rauskommt, 'kann man nicht erklären', sagt der Westendorfer. 'Das muss man einfach hören.'

    Hornig zählt nicht zur festen Besetzung der Gruppe. Doch seit über einem Jahr hilft der Tubist regelmäßig bei Auftritten der 'Hofmusiker' aus und steht mit ihnen auf verschiedenen bayerischen Bühnen. Mit dem Konzert in Irsee feiert das Ensemble allerdings die Premiere im Allgäu. Ihr Wirkungskreis liege eher im Münchner Raum und am Chiemsee, sagt Hornig. 'Ich finde es schon deshalb toll, dass wir hier spielen, weil die Musik außergewöhnlich ist. Viele Leute wissen gar nicht, was man aus bayerischem Kulturgut alles machen kann.'

    Der Kontakt zu den 'Hofmusikern' kam durch die Münchner Musikhochschule zustande, an der Hornig seit zweieinhalb Jahren studiert. Der Kopf der Band lud den Studenten eines Tages zu Proben ein. 'Es gibt nicht viele Tubisten, die Interesse für Jazz aufbringen und diese ungewöhnliche Kombination umsetzen können', sagt Hornig. Nach der Probe war er für den ersten Auftritt engagiert. Inzwischen hat der Ostallgäuer schon rund 20 Mal mit den Unterbibergern gespielt.

    Wechselnde Besetzung

    'Die Band hat so viele Engagements, dass sie nicht immer in der gleichen Besetzung spielen kann', erzählt der junge Musiker. Und genau das findet er 'spannend'. Denn bei der Mischung aus zünftiger Tanzmusik und Jazz müssten die Bandmitglieder improvisieren können. 'Und wenn die Besetzung stets wechselt, hört es sich immer anders an. Kein Konzert ist wie das andere.'

    Durch Mundpropaganda hat Hornig auch schon bei anderen Ensembles ausgeholfen. Inzwischen ist er spontane Einsätze gewöhnt und hat Gefallen daran gefunden, zu Auftritten an den Bodensee oder in den Bayerischen Wald zu fahren. 'Man lernt durch die Musik jede Menge interessante Leute kennen und kommt viel rum.'

    Der Ostallgäuer stammt aus einer Familie, in der die Kinder früh mit Musik konfrontiert wurden. So spielte Hornig schon als Sechsjähriger die ersten Töne auf dem Akkordeon und wurde mit acht Jahren als Trompeter Mitglied in der Trachtenkapelle Westendorf. Vor etwa fünf Jahren wechselte er zur Tuba und probiert seitdem andere Stilrichtungen wie Jazz und Funk aus. 'Es gibt so vieles, was man mit Instrumenten ausprobieren kann. Es muss doch nicht immer sture Blasmusik sein.'

    Obwohl sein Studium, das tägliche Üben und die verschiedenen Auftritte viel Zeit in Anspruch nehmen, ist Hornig noch immer in der Trachtenkapelle aktiv. Außerdem spielt er im Bläserensemble Marktoberdorf und im Westendorfer Quintett 'Wonder Brass'.

    'Ein Leben, das mit Musik ausgefüllt ist', sagt Hornig zufrieden. Dennoch versucht er, sich auch für andere Dinge Zeit zu nehmen. Im Sommer stehen beispielsweise Inlineskaten und Motorradfahren hoch im Kurs. Seine Freizeitgestaltung müsse allerdings stets flexibel sein, sagt der Musiker. Schließlich könnte ihn jeden Augenblick der Anruf einer Band erreichen, die ihn für einen Auftritt engagieren will. Hornig: 'Und das geht nunmal vor.'

    i Die 'Unterbiberger Hofmusik' ist am Freitag, 14. Januar, um 20 Uhr im Altbau Irsee zu hören.

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