"Einmal den Alltag beiseite schieben, Optimismus tanken und Gefühle genießen" - mit diesem Anspruch waren die Paldauer nach Kempten gekommen. Sehr zur Freude der 600 Besucher in der ausverkaufen Kultbox. Stehend und klatschend feierten die Fans Hits wie "Düsseldorfer Girl" oder "Tanz mit mir Corina". Natürlich durfte "Du, Du, Du" vom aktuellen Album nicht fehlen.
Bandleader, Schlagzeuger und Charmebolzen Franz Griesbacher, zuweilen auch Humorist ("Am Wochenende arbeiten nur die Musiker, die kein Geld im Sack haben"), freute sich über die "vielen bekannten Gesichter vor allem beim weiblichen Geschlecht." In der Tat: Ganz vorne saßen 30 Frauen in einer Reihe. Immer mitfiebernd und mitsingend. Didi Ganshofer tat mit seiner strahlend-markanten Stimme alles, um die Anhängerinnen zu begeistern. Für den Song "Buona sera signorina" verließ er gar die Bühne, um sie zu herzen.
Meister der Piccoloflöte
Ob "Eine Rote Rose" oder die Schiwago-Melodie: Renato Wohllaib erwies sich mit seiner Schmusestimme als idealer Partner für Didi Ganshofer. Wenn die Lieder wieder mehr Fahrt aufnahmen, imponierte Erwin Pfundner mit dem dynamischen Klang seines Saxofons. Er erwies sich auch als Meister der Piccoloflöte, als die Gruppe mit dem "Gefangenenchor" aus der Oper Nabucco einen Beifallssturm auslöste. Dem Trompetensolisten Harry Muster galten diese Ovationen in besonderer Weise. Der studierte Musiker, übrigens Cousin des einstigen Tennisstars Thomas Muster, saß meist am Keyboard, wo er den typischen Paldauer-Sound wesentlich mitbestimmt.
Partysound war angesagt, als die Live-Band aus dem steirischen Markt Paldau "Das Feuer von Rhodos" brennen ließ. Oder den Hit "Schaff mir die Hölle nicht auf Erden" in die tobende Menge schmetterte. (mr)
Heiß und kalt: Während Paldauer-Chef Franz Griesbacher am Schlagzeug eher ungerührt blickt, gehen seine Bandkollegen engagiert zu Werke. Foto: Erika Bachmann