Krankenschwester Ulrike Ziller arbeitet in Schloßbergklinik mit Healing Touch Von Barbara Hell Oberstaufen Wenn dem kleinen Sohn der Bauch weh tut, helfen kreisrunde Bewegungen von Mamas Hand auf der schmerzenden Stelle. Und an das wohltuende Heile, heile, Gänschen mit Pusten und Berühren des gequetschten Kinderfingers kann sich wohl jeder Erwachsene noch erinnern. Auch Ulrike Ziller, Krankenschwester an der Schlossbergklinik, berührt ihre Patienten, um zu helfen. Allerdings nach einem ausgeklügelten System, das als Healing Touch, also heilende Berührung, an den Krankenhäusern in den USA schon lange eine vielverwendete Methode ist. Dass Handauflegen gut tut, ist nicht neu aber auch nicht wissenschaftlich bewiesen. Dennoch zeigt sich Ärztlicher Direktor Professor Dr. Ludwig Schmid einer Methode gegenüber offen, die versucht, psychische Abwehrkräfte der Patienten zu stärken: Wichtig ist klarzumachen, dass es sich um unterstüzende, nicht um heilende Verfahren handelt. Ob die Behauptung, dass sensibilisierte Hände tatsächlich Stauungen und Blockaden im Energiefeld eines Menschen erfühlen und durch erlernbare Bewegungen dessen körpereigene Heilungskräftige aktivieren können, seriös ist, lasse sich wissenschaftlich erst erforschen, wenn mans ausprobiert, ergänzt Schloßberg-Psychologe Koen Behets. Er begleitet die Arbeit von Ulrike Ziller.
Die erfahrene Krankenschwester arbeitet 38,5 Wochenstunden ganz traditionell und bietet Healing Touch, von ihren Kolleginnen in den USA Mitte der 80er Jahre entwickelt, in ihrer Freizeit kostenlos an. So absolviert sie ihr einjähriges Praktikum im Rahmen der mehrstufigen Healing-Touch-Ausbildung. Psychologe Koen Behets unterbreitet den Vorschlag einer solchen Behandlung den Patienten, bei denen er sich einen Erfolg verspricht. Er spricht mit ihnen über das Erlebte und diskutiert auch einmal wöchentlich mit Ulrike Ziller über die Auswirkungen ihrer Behandlung. Von wohltuender Wärme, Lösung verkrampfter Unterleibspartien, gewichener Skepsis, Ruhe und Entspannung sprechen die Krebspatienten nach der Behandlung durch die 37-jährige, auch traditionell ausgebildete Krankenschwester. Nach einem Probetermin arbeitet Ziller fünfmal eine Stunde lang mit dem Klienten. Dabei berührt sie ihn entweder am bekleideten Körper oder im Energiefeld mit der durch meine Hände fließenden Lebensenergie. Ich streiche Störungen aus, stärke jene Kraft, die alle Kulturen der Welt als Lebenskraft kennen. Uraltes, bewährtes Wissen aus dem Osten sei mit erforschten, modernen Methoden im Westen kombiniert worden, sagt sie. Die Ausbildung zum Praktiker dauert Jahre, setzt den Besuch von vier Kursen und einem Praktikums-Jahr voraus für Ulrike Ziller auch ein Garant dafür, dass es nicht um obskure Wunderheilung, sondern um eine Methode gehe, die dem Klienten hilft, sich selbst zu helfen.