von andreas pfeffer |WiggensbachWie ganz große Sportstars könnten sich derzeit die fünf jungen Läuferinnen der Sprintstaffel der SG (Startgemeinschaft) Wiggensbach fühlen. Zur deutschen Jugend-Meisterschaft in Berlin reisten sie bereits einen Tag vor ihrem Wettkampf am späten gestrigen Abend per Flugzeug an. Die Gefahr, dass die fünf jungen Mädels deshalb abheben, dürfte aber nicht bestehen. Die Läuferinnen der SG Wiggensbach - Anna Maurus startet üblicherweise für den TV Haldenwang - betrachten die Reise in die deutsche Hauptstadt eher als einmaliges Erlebnis.
Letztes Jahr wurde die Staffel der SG Wiggensbach bei der deutschen Meisterschaft in Ulm Letzter! Wohin soll der Weg in Berlin gehen?
Sarah Hörmann: In Ulm waren Anna, Lea und ich am Start. Für Berlin haben 43 Staffeln gemeldet und wir wollen in den B-Endlauf. Das heißt, nach dem Vorlauf zwischen Platz neun und 16 platziert sein.
Das wäre eine beachtliche Steigerung. Warum seit Ihr so optimistisch?
Katja Hofmeister: Wir sind eben viel schneller geworden. Das liegt auch daran, dass wir mehr trainiert haben und in den Osterferien ein Trainingslager gemacht haben.
Seit Ihr bei einer deutschen Meisterschaft nervöser als sonst?
Lea Schläfer: Klar. Das ist schon was besonderes. Im riesigen Olympiastadion mit der blauen Bahn wird wohl so schnell keine von uns mehr laufen. Die Jugend-Meisterschaft ist ein Test für die Weltmeisterschaft 2009 der Erwachsenen.
Katja: Da es in Wiggensbach keine Rundbahn gibt, sind wir auch öfter nach Kempten zum Training gegangen um unsere Wechsel zu verbessern.
In Berlin starten die besten deutschen Jugendteams. Was sagen andere Leichtathleten zu der Staffel aus dem kleinen Wiggensbach?
Anna Maurus: Das ist ganz lustig. Viele sind erstaunt und wissen gar nicht, wo Wiggensbach genau liegt.
Stefanie, Du bist Ersatzläuferin. Ist das schlimm für Dich?
Stefanie Walter: Überhaupt nicht. Ich bin gut in der Gruppe integriert, und falls sich jemand verletzt, will ich mein Bestes geben.
Habt Ihr auch Zeit, um Euch die Hauptstadt anzusehen?
Sarah: Wir fliegen erst am Sonntag zurück und wollen uns bis dahin den Reichstag, das Brandenburger Tor, Jackpoint Charlie, den Potsdamer Platz und natürlich das Kaufhaus des Westens anschauen.
Und abends Berlin unsicher machen
Stefanie (lacht): Das wird schwer. Wir haben vier Begleiter dabei, die aufpassen. Aber ausgehen wollen wir schon. Nur nicht zu lange.
Was macht Euch mehr Spaß - in der Staffel laufen oder die Einzelwettkämpfe?
Sarah: Leichtathletik ist doch eher eine Einzelsportart. Aber in einer Staffel zu laufen ist für mich viel viel lustiger.
Lea: Auch wenn unsere Einzel-Wettkämpfe nicht so gut waren, sind wir alle immer noch motiviert für die Staffel.
Trefft Ihr euch außer beim Training auch ab und zu?
Stefanie: Wir haben uns die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft zusammen angeschaut.
Anna: Wir sind eben wie eine kleine Familie! Wir treffen uns auch fast jedes Wochenende bei irgendwelchen Wettkämpfen.