Yvonne und Bernd geben sich in luftiger Höhe das Jawort Sulzberg (scs). Mit funkelnden Augen wirft der Bräutigam seiner Herzdame einen verliebten Blick zu. Im hellen Anzug wartet er gemeinsam mit seiner Braut ungeduldig auf den Augenblick, in dem die beiden 'Ja' zueinander sagen dürfen. Allerdings müssen sie sich noch kurz gedulden, bis ihr 'schwebendes Standesamt' aus Ballonseide aufgeblasen ist. Eine Hochzeit im Heißluftballon steht in Sulzberg selten auf der Tagesordnung. Deshalb lässt es sich Bürgermeister Thomas Hartmann nicht nehmen, die Rolle des Standesbeamten in luftiger Höhe zu übernehmen. Die ersten warmen Sonnenstrahlen durchbrechen den Morgennebel über dem Rottachspeicher. Besseres Wetter hätten sich Yvonne Hämmerle und Bernd Heuer für ihre Traumhochzeit nicht wünschen können. 'Damit auch die standesamtliche Trauung zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, kam mir die Idee mit der Ballonfahrt', erzählt die Mutter der 21 Jahre alten Braut. So hat Beate Hämmerle Ihre Idee von einer Hochzeit in luftiger Höhe dann auch in die Tat umgesetzt. 'Ursprünglich wollte meine Mama uns damit ja überraschen', erzählt Yvonne, 'aber dann hat sie uns doch eingeweiht.' Die kirchliche Trauung finde allerdings auf konventionelle Art in einer Kirche statt, fügt der 30-jährige Bräutigam hinzu.
Schmetterlinge im Bauch Mit Schmetterlingen im Bauch steigen die zukünftigen Eheleute schließlich zusammen mit den Brauteltern, dem Bürgermeister und dem Ballon-Piloten in den Korb. Anders als die Hochzeitsgäste hat Rathauschef Hartmann bereits vor einiger Zeit schon einmal eine Ballon-Trauung am Rottachsee zelebriert. 'Hier ist die Aussicht einfach traumhaft', schwärmt der Bürgermeister. Und genau richtig für den schönsten Tag im Leben von Yvonne und Bernd, denen beim Anblick des aufgeblasenem Ballons ein wenig die Höhenangst in die Glieder fährt. In rund 2000 Metern Höhe traut Hartmann in seiner Funktion als Standesbeamte schließlich das junge Paar. Und zwar mit einer 'eigens zur Ballon-Hochzeit vorbereiteten Rede', wie der Bürgermeister verrät. Um den Bund fürs Leben auch vor dem Gesetz gültig zu machen, müssen die Brautleute anschließend allerdings nooch im 'echten' Standesamt ihr Eheversprechen unter Trauzeugen abgeben.