Nachgefragt Bei der vorsitzenden des TV Immenstadt Frau Schubert, Ihr Verein feiert Geburtstag. Seit 150 Jahren besteht der TV 1860 Immenstadt und das besondere bei Ihnen ist, dass an der Spitze Frauen-Power am Werk ist. Wie nehmen Ihre männlichen Kollegen das auf?
Susanne Schubert: Da gibt es keine Probleme. Die zwei männlichen Vorstandsmitglieder sind eine Frau an der Spitze gewohnt.
Das heißt: In Ihrem Verein gibts keine Gegenwehr mehr?
Schubert: (lacht) Die Männer sind froh, dass sie jemanden gefunden haben, der das Amt übernommen hat. Außerdem war vor mir Brigitte Gulich schon jahrelang Vorsitzende.
Vier Frauen haben beim TVI das Sagen. Außer Ihnen gibt es eine Geschäftsführerin, eine Schatzmeisterin, eine Schriftführerin und eine Kassenprüferin. Gibt es da öfters mal Streitigkeiten?
Schubert: Zwischen Frauen öfters als zwischen Männern. Aber wir funktionieren als Team und jeder hat seine Aufgabe.
Was ist bei der Zusammenarbeit denn besonders zu beachten?
Schubert: Alles sollte offen beredet werden und nicht hintenherum. Außerdem ist es gut, wenn Probleme im Vorfeld schon thematisiert werden und nicht erst auf Versammlungen.
Was machen Frauen in Führungspositionen besser als Männer?
Schubert: Ich glaube, dass eine Frau die Möglichkeit hat eine Sache diplomatischer und mit Charme anzugehen. Männer haben manchmal die Angewohnheit, jemanden vor den Kopf zu stoßen.
Würden Sie Frauen empfehlen, ehrenamtliche Arbeit in Vereinen zu übernehmen?
Schubert: Auf alle Fälle. Das Ehrenamt hat schöne Seiten, beispielsweise die Arbeit mit Jugendlichen. Frauen sollten das Feld nicht den Männern überlassen. (ros)