Nesselwang (mar). - Mit der Außerfernbahn statt wie geplant mit dem Sonderbus sollten nach Meinung von 'Fahrgast-Pro Bahn Allgäu/Tirol' Badegäste aus Reutte ins Nesselwanger Alpspitz-Bade-Center (ABC) gebracht werden. Bad und Bahn sehen diesen Vorschlag allerdings nicht als praktikabel an. Wie berichtet, finanziert das ABC einen Buszubringer aus Reutte für Schul- und Vereinssport sowie Einheimische und Urlaubsgäste als Ersatz für das geschlossene Alpenbad Reutte. Indem Einheimische und Feriengäste in Reutte zur Bahnfahrt zum Hallenbadbesuch in Nesselwang gewonnen werden, könnten die Züge der Außerfernbahn noch besser ausgelastet werden, argumentierte Martin Teißl, Sprecher des Verbandes Fahrgast Tirol, in einem Schreiben an die DB Regio Allgäu. 'Dies würde sich auf den Bahnverkehr insgesamt positiv auswirken, und der in Konkurrenz zur Bahn stehende Busverkehr könnte unterbleiben', so Teißl. Er forderte deshalb die DB Regio auf, dem Alpspitz-Bade-Center ein Angebot unter dem Motto 'Mit der Erlebnisbahn ins Erlebnisbad' zu machen. Das ABC habe erst gar nicht den Kontakt zur Bahn gesucht, bevor es für die neuen Badegäste aus Reutte den Bus organisierte, erklärte dazu Geschäftsführer Friedhelm Raatz. Zum einen passe der Fahrplan der Außerfernbahn nicht mit dem Stundenplan der Reuttener Schulen überein - die Züge starten um 7.17 Uhr und dann erst wieder um 9.17 Uhr in Reutte. Zum anderen sei es den Schülern im Winter nicht zuzumuten, mit nassen Haaren vom Bad bis zum Bahnhof zu laufen. Durchaus vorstellen könnte er sich dagegen spezielle Angebote für Individualgäste, beispielsweise in Form eines Kombi-Tickets. Auf dieser Ebene könnte sich auch die DB Regio Allgäu eine Zusammenarbeit vorstellen, sagte deren Marketingchef Helmut Zowe auf Nachfrage unserer Zeitung. So arbeite man beispielsweise auch mit der Therme Bad Wörishofen zusammen, die Bahnfahrgästen einen Rabatt gewährt und dafür in Bahn-Publikationen beworben wird. Ähnliches könne er sich fürs ABC vorstellen. Denkbar wären auch Aktionswochen wie beispielsweise bei der 'Pfrontener Wintersonne' von heute bis 9. Februar. Gegen den Stempel eines teilnehmenden Betriebes in Pfronten erhalten Bahnfahrgäste dabei die Rückfahrt geschenkt.
Dauerrabatt nicht möglich Nicht möglich sei es allerdings, so ein Angebot auf Dauer einzurichten, da die Bahn AG an ihre Tarife gebunden sei, sagte Zowe weiter. Außerdem sei es nicht im Sinne des Konzerns, immer mehr regionale Kleinangebote zu schaffen, die zu einer Kannibalisierung der Angebote führen würden. 'Mit dem Bayern-Ticket und dem Wochenendticket haben wir schließlich schon super Sachen', so Zowe. Gerade beim Schulsport der Reuttener zeigte er zudem durchaus Verständnis dafür, dass sich das ABC Nesselwang für einen Bus als Verkehrsmittel entschieden habe: 'Da tut sich der Lehrer ja auch mit der Aufsicht viel leichter.' Zudem dauere die Zugfahrt von Reutte nach Nesselwang relativ lange, weil die Züge wegen der vielen unbeschrankten Bahnübergänge nur langsam fahren könnten. 'Leider ist es uns bis jetzt noch nicht gelungen, die zu reduzieren', so Zowe.