Josef Miller besucht Meckatzer Löwenbräu - Jubilumsfeier steht an Heimenkirch (pem). Das Kompliment kam aus berufenem Mund: 'Bier braucht Heimat. Es ist schön, dass sie das hier leben', meinte Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller gestern Nachmittag bei der Meckatzer Löwenbräu. Erstmals besuchte er das mittelständische Unternehmen, dem der Präsident des bayerischen Brauerbundes, Michael Weiß vorsteht. Grund ist die Jubiläumsfeier des Unternehmens Ende nächster Woche (siehe Allgäu-Wirtschaft.).
Die Meckatzer Löwenbräu hat sich in den vergangenen 150 Jahren zum Marktführer im Bereich Allgäu-Bodensee-Oberschwaben entwickelt. Trotz eines stagnierenden, beziehungsweise leicht rückläufigen Gesamtmarktes hat das Unternehmen seinen Absatz gesteigert. 1,7 Prozent im Jahr 2000, 4,5 Prozent im Jahr 2001 und um 3,3 Prozent 2002. Verkauft wurden 183000 selbst gebrautes Bier. Michael Weiß wertet das 'erfreuliche Wachstum' als 'Beweis dafür, dass mit kontinuierlichem Qualitätsstreben, einer fairen Partnerschaft mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten Erfolge in einem Markt erzielbar sind, der von einem Trend zu Billigprodukten und Überkapazitäten geprägt ist'. Bei seinem Rundgang durch die Brauerei zeigte sich der Minister beeindruckt von den hohen Investitionen des Heimenkircher Unternehmens in seine Zukunft. Rund 20 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren unter anderem für Technik, ein Kundenzentrum und eine neue Vollguthalle investiert. Während in anderen Bundesländern Braugiganten den Markt beherrschen, gibt es in Bayern noch 600 Brauereien, die Hälfte aller Betriebe in Deutschland. Geht es nach dem Minister und dem Vorsitzenden des Brauerbundes, dann soll das auch so bleiben. Miller: 'Für mich wäre es ein Graus, wenn wir nur noch zwei, drei Biermarken hätten und die Leute nicht mehr wählen könnten'. Miller sagte bei seinem Besuch Unterstützung für die Absatzbemühungen bayerischer Brauer in Italien zu. Das Land ist wichtigster Exportmarkt für bayerische Agrargüter. Auch die Meckatzer Löwenbräu unternimmt jenseits der Alpen erste Gehversuche, die sich gut anlassen. Ein großer Fachhändler in Bozen vertreibt das Meckatzer Bier an 'sehr solide Kunden' (Michael Weiß). Das Geschäft entwickele sich von einem geringen Niveau aus sehr positiv.