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Minis nehmen Sache in die Hand

Scheidegg

Minis nehmen Sache in die Hand

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    Minis nehmen Sache in die Hand
    Minis nehmen Sache in die Hand Foto: Jan Woitas (dpa-Zentralbild)

    Seit die Stelle des Gemeindereferenten in der katholischen Pfarrgemeinde Scheidegg gestrichen wurde, haben die engagierten Gläubigen einiges mehr zu tun, wollen sie die Gemeinde lebendig halten. Gemeindereferent Martin Zeller war in vielerlei Hinsicht Dreh- und Angelpunkt der Pfarrei, vor allem aber engagierte er sich in der Jugendarbeit. Dass sie in seinem Sinne weitermachen, haben jetzt die Scheidegger Ministranten bewiesen, die in den Pfingstferien erstmals in eigener Regie das Ministrantenlager durchgeführt haben.

    Wie es schon seit vielen Jahren der Brauch ist, sollte auch heuer den 160 Ministrantinnen und Ministranten aus Scheidegg die Möglichkeit geboten werden, nach Pfingsten ein paar Tage gemeinsam zu verbringen. "Es ist für uns ein Highlight", sagt Ramona Barth, die an der Organisation maßgeblich beteiligt ist.

    104 Buben und Mädchen, begleitet von 25 Leiterinnen und Leitern, schwangen sich also am Dienstag nach Pfingsten auf ihre Drahtesel, radelten an den Bodensee bis Meersburg, setzten mit der Fähre nach Konstanz über und strampelten dann noch bis Mannenbad in der Schweiz, wo sie ein Selbstversorgerhaus gemietet hatten.

    Eltern richteten unterwegs drei Raststationen ein und ein Auto begleitete die Fahrradpilger. Fast 90 Kilometer Strecke legten die Westallgäuer zurück. Dabei schlugen sich die Kleinen unter den Viert- bis Neuntklässlern fast noch tapferer als die Großen, berichtet Ramona Barth.

    Gemeinsam mit den fast gleichaltrigen Dominik Schütz und Benjamin Konrad trug die 23-Jährige die Hauptverantwortung bei dem diesjährigen Ministrantenlager. Die Organisation hätten sie mit Hilfe vieler gut gemeistert, erklärt sie, aber das Ganze sei sehr aufwendig gewesen. "Martin Zeller hat bisher immer an so viele Dinge gedacht, die uns nicht eingefallen wären."

    Nach drei abwechslungsreichen Tagen mit tollem Programm in Mannenbad wurden die Scheidegger Minis von den Eltern per Auto in der Schweiz wieder abgeholt.

    Ramona Barth, die selbst seit fast 15 Jahren bei den Ministranten ist, glaubt, dass es das Lager auch in Zukunft geben wird. "Wir müssen ohne Gemeindereferent schon ein paar Abstriche machen. Aber das Lager behalten wir bei", sagt sie. Für 2011 sei bereits ein Haus im Appenzell gebucht. (ins)

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