Man nehme: prallrote Bodensee-Erdbeeren oder reife Bananen, etwas Rohrzucker und viel frische Hüttenberger Milch. Fertig ist der Milchshake à la Ofterschwang. Die 61 Kinder der Volksschule durften jetzt probieren, was ihnen Bürgermeister Alois Ried und Schulleiter Gerd Jonetz gemixt hatten. "Hmm" und "total lecker" lauteten die knappen, aber klaren Kommentare der jungen Konsumenten. Die Aktion will Kindern Produkte der heimischen Landwirtschaft schmackhaft machen.
"Wir sind eine Schule in einem von Milchwirtschaft geprägten Dorf", sagt Schulchef Jonetz, der mit seinen Kollegen die Themen Milch und Milchwirtschaft im Unterricht besprochen hat. "Wir wollen, dass ein Gemeinschaftsgefühl aufkommt." Außerdem passe die Milch gut zum landesweiten Bemühen um eine gesunde Pause. Bürgermeister Ried ist sehr dafür, den Milchverbrauch an Schulen zu steigern. Aber: "Viele Kinder mögen die nicht." Was Ried nachvollziehen kann, denn er ist auch kein Fan von Milch pur. Daher kamen Ried und Jonetz auf die Idee, das gesunde Produkt abzuwandeln. Favoriten zeigte eine Umfrage unter Schülern: Erdbeer- und Bananenmilch.
"Gut", leckt sich Theresa (8) die Lippen: "Schmeckt richtig nach Erdbeere." "Ist lecker", urteilt die gleichaltrige Nina über ihren ersten Bananenshake. "Das werd ich mal der Mama sagen." Jakob (7) trinkt gern Milch - mit Erdbeeren mundet sie ihm noch besser. Da ist Sabrina, 10, etwas anderer Meinung. Sie verzieht das Gesicht nach dem ersten Schluck: "Das schmeckt mir nicht." Sie stört sich an den "schwarzen Pünktchen", die von den Erdbeeren in der Milch schwimmen. Ihr ist Milch pur lieber.
15 Kilogramm Erdbeeren und Bananen und 20 Liter Milch werden heute vermixt, verrät Alois Ried, der als gelernter Koch die Shakes sozusagen aus dem Ärmel schüttelt. Die Aktion soll nicht einmalig sein. Künftig kommen einmal im Monat Milchprodukte, auch in Form von Joghurt oder Quark, auf den Aulatisch.
Eltern und Schüler haben signalisiert, dass sie ehrenamtlich austeilen werden. Die Gemeinde zahlt die Grundprodukte; Elternbeirat und Kinderförderverein übernehmen die Kosten für die verschiedenen Zutaten.