Der 16-jährige Eugen Knoll will zu den großen Moto-Cross-Rennen Westallgäu (do). 'Wenn der Schlamm spritzt ist es so richtig schön. Über die Rampe zu fahren und meterhoch abheben, durch die Luft fliegen, die motorbetriebenen Maschinen zu beherrschen, das gibt ein gutes Gefühl.' Die Augen von Eugen Knoll leuchten, wenn er vom Motorradfahren erzählt. Der 16-Jährige geht mit Moto-Cross-Maschinen auf die Piste..
Schon als kleines Kind liebte Eugen Knoll Motorräder. Die Leidenschaft habe ihn nie mehr losgelassen, erzählt der 16-Jährige. Er beobachtete seinen Freund, den Endurofahrer Gerhard Neff, beim Moto-Cross, war fasziniert und wusste sofort: 'Das will ich auch tun.' Seine Mutter konnte sich anfangs nicht so recht dafür begeistern. Ihr war der Motorradsport für ihren Sohn zu gefährlich. 'Das hat viel Überredungskunst gekostet', erzählt Eugen lachend. Schließlich gab sie grünes Licht und sein Vater kaufte ihm sein erstes Motorrad. Da war Eugen elf Jahre alt. Eine 50er Malagutti. Eugen trat in den Moto-Cross-Club Möggers und den Enduro-Club Amtzell ein. Seither trainiert er zwei- bis dreimal pro Woche. Motorradfahren bedeutet für Eugen vor allem Spaß. Sein Ziel: Größere Rennen fahren. Wie das aussieht, konnte er im vergangenen Jahr erleben. Eugen durfte die Deutsche Moto-Cross-Mannschaft nach Brasilien begleiten und beim 'Six-Days' als Zuschauer dabei sein. Sein bester Freund Ralf Dennenmoser fuhr bei diesem Rennen mit. Für Eugen ist klar: 'Das 'Six-Days' fahre ich auch irgendwann.' 2004 war für ihn das Jahr der ersten Rennen. Die fünf Jahre zuvor trainierte er voller sportlichem Ehrgeiz. 'Ich wollte erst ein Rennen fahren, wenn ich auch Erfolgschancen sah' erzählt der 16-Jährige. Im vergangenen Jahr hat er dann voll angegriffen: Beim Moto-Cross in Möggers erreichte er den 9. Platz und erhielt dafür einen kleinen Pokal. Beim Acker-Cross in Bad Wurzach belegte er den dritten Platz, in Eglofs den dritten und vierten Platz. Die beiden bekannten Moto-Cross-Fahrer Ralf Dennenmoser und Gerhard Neff begleiten sein Training, fördern ihn. 'Die beiden sind aber mehr als meine Trainer, sie sind meine Freunde.' Trainiert wird in den Clubs im freien Training. Der Aufwand zum Training zu kommen ist relativ groß. Der 16-Jährige ist darauf angewiesen, dass jemand ihn und seine Maschine mitnimmt. Das übernehmen oft seine Freunde. Im Frühling wird er sich eine 125er KTM anschaffen. Seine neue Maschine wird etwa 5500 Euro kosten. Zum Geburtstag, zu Weihnachten, zu allen Festen, bei denen es Geschenke gibt, hat er nur einen Wunsch: Einen Obolus zu seinem Motorrad. Jetzt im Winter arbeitet er als Skilehrer und seinen Lohn spart er für sein Motorrad. Die Grundausrüstung fürs Moto-Cross-Fahren - Stiefel, Protektoren, Anzug, Helm, Handschuhe - kostet runde 1000 Euro. Vorausdenken können, körperlich fit sein, sich selber einschätzen können und sich unter Kontrolle haben - das sind Voraussetzungen, die man zum Moto-Cross-Fahren mitbringen sollte, meint Eugen. Für das Fahren im Straßenverkehr bringe das Moto-Cross auch Vorteile: 'Ich bin sicherer im Umgang mit dem Motorrad, habe es unter Kontrolle, kann Gefahren besser abschätzen.'