Kempten/Oberallgäu (prb). - Es war keine leichte und schnelle Entscheidung, viele Gespräche wurden geführt, doch am Ende wurde das Ziel erreicht: die Fusion der Metallinnung Kempten-Oberallgäu und die Schmiedeinnung Sonthofen-Oberallgäu. In einer Feierstunde in Sulzberg wurde das Bündnis jetzt besiegelt. 'Von der neuen starken Innung werden alle profitieren, nicht nur die Mitgliedsbetriebe, sondern die gesamte Region', waren sich alle Festredner einig. Die Wirtschaft in der Region müsse enger zusammenrücken und dabei beachten, dass 'Win-Win-Verhältnisse' entstehen, forderte Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer. Auch Landrat Gebhard Kaiser betonte die Bedeutung des Zusammenschlusses für die Region. Schwierige Zeiten machten es besonders wichtig, zusammenzustehen, nach dem Motto 'Stadt und Land Hand in Hand'. Die Fusion zu 'schmieden' sei kein einfacher Prozess gewesen, 'aber nun habe man die Kräfte gebündelt, um auch in Zukunft Leistung zu erbringen', stellte Sonthofens Bürgermeister Hubert Buhl fest. Als treibende Kraft für das Zustandekommen der Fusion wurde von allen Festrednern Klaus Dann, Präsident des Landesinnungsverbandes und des Bundesverbandes Metall, gewürdigt. Matthäus Bertele, Obermeister der neuen Metallinnung Kempten-Oberallgäu, würdigte das Engagement Danns, der mit viel persönlichem Einsatz an der Fusion mitgewirkt habe. Dieses Lob bekam der Landesinnungs-Chef auch von Bezirksobermeister Jürgen Schmid. Dann habe sich mit Herz, Hirn und Humor für das Handwerk eingesetzt. In seiner Festrede ließ Dann die Geschichte der neuen Innung Revue passieren. Dass die Fusion erst jetzt erfolgte, begründete er so: 'Eine Fusion sollte nicht erzwungen werden, eine Fusion muss wachsen. Dies ist nun geschehen und darüber freuen wir uns.' Weniger zum Freuen fand er die Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen. 'Wir brauchen Veränderungen, um morgen noch am Markt sein zu können. Wir wissen das - nur die Politik scheint es nicht verstanden zu haben', kritisierte er. Jeder Betrieb, der Insolvenz anmelden müsse, so Dann, entziehe nicht nur dem verantwortlichen Unternehmer die Existenz, sondern koste auch zahlreichen Arbeitnehmern ihren Job. Weiteres Verharren in 'Reformunfähigkeit' führe die Metallbetriebe in die Katastrophen.
Goldene und Silberne Nadeln Erfreulicher waren da die Ehrungen, die Dann vornahm: Die Goldene Ehrennadel wurde Heinrich Allgayer und Bernhard Wölfle verliehen. Die Silberne Ehrennadel erhielten Matthäus Bertele, Gotthard Müller, Martin Rehm, Karl Waibel und Willy Waibel. Dann selbst wurde für seine Verdienste zum Ehrenobermeister der neuen Metallinnung Kempten-Oberallgäu ernannt. Seine 'Karriere' beschrieb Gabriel Lerchenmüller, stellvertretender Kreishandwerksmeister Kempten: 30 Jahre wirkte Dann als Obermeister der Metallinnung Kempten-Oberallgäu, seit 1975 gehörte er auch dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Kempten an. 1995 wurde er zum Landesinnungsmeister gewählt, 1996 zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes Metall, seit 2001 ist er Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Metallhandwerke. Daneben ist Dann in verschiedenen Unternehmen in der Region im Aufsichtsrat vertreten. Im Vorfeld des Festabends war der Vorstand der neuen Innung gewählt worden: Obermeister ist Matthäus Bertele (Blaichach), sein Stellvertreter Hubert Gast (Durach). Weiter gehören dem Vorstand an: Helmut Bischof (Sonthofen), Klaus Dann (Kempten), Karl Hudez (Wiggensbach), Theo Sutter (Bad Hindelang), Martin Weihretter (Sonthofen), und Bernhard Wölfle (Kempten).