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Memminger konstruiert neuartiges Bergungs-Gerät

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Memminger konstruiert neuartiges Bergungs-Gerät

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    Kombitrage könnte den Rettungsdienst revolutionieren MM-Volkratshofen (mdu). Ein Memminger könnte das Bergungs- und Rettungswesen revolutionieren: Der Rotkreuz-Rettungsassistent Dietmar Weckwerth konstruierte eine neuartige Kombitrage, die es ermöglicht, sitzende Unfallopfer schonend und ohne schmerzende Handgriffe aus dem Fahrzeug zu bekommen. Kollegen präsentiert der 37-Jährige seine Erfindung, auf die er ein Patent angemeldet hat, am Samstag in Memmingen.

    Bei der Präsentation eines ersten Prototyps vor drei Jahren hatten sich Experten bereits begeistert gezeigt. 'Ein Erfolg versprechendes Konzept', urteilte Dr. Martin Wolff, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes in Kempten. Von einer 'Revolution im Rettungsdienst' sprach gar der leitende Notarzt im Klinikum Memmingen, Dr. Paul Rinderle. Auch Weckwerths Kollegen bestätigten den großen Vorteil des neuartigen Bergungs-Gerätes und zeigten sich von dessen Handlichkeit und den vielseitigen Verwendungs-Möglichkeiten begeistert.

    'Die Kombitrage ist als Stuhl oder Trage einsetzbar. Auch Schocklagen können problemlos eingerichtet werden', erklärt der Erfinder. Die Gewichts-Einsparung sei vor allem in der Flugzeug- oder Hubschrauber-Rettung enorm von Bedeutung. Am Samstag stellt Dietmar Weckwerth nun Allgäuer Ärzten und Rettungsassistenten den zweiten mittlerweile ausgereiften Prototyp seiner Erfindung vor.

    Serienproduktion geplant

    Als 'Memminger Kombitrage' soll das Rettungs- und Bergungsgerät aus Aluminium mit Carbon- oder Kunststoff-Auflageflächen in Serie produziert werden. Deshalb hat Weckwerth mit zwei Bekannten eine Firma, die WHA Rescue Systems Gb R, gegründet. Ludwig Holderried, Geschäftsführer des Woringer Metallverarbeitungs-Unternehmens 'Holprof', produziert in seiner Firma die Kombitrage. Der Memminger Varujan Avut wird für Marketing und Vertrieb zuständig sein, erklärt Weckwerth.

    Die Anregung zu der Erfindung holte sich der 37-Jährige, der seit 13 Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz als hauptamtlicher Rettungsassistent arbeitet, aus seinem Berufsalltag. 'Mit dem sogenannten Rautek-Griff konnten Patienten mit Brust- oder Rippenverletzungen nur unter Schmerzen geborgen werden', weiß der Memminger. 'Wie bekomme ich ein sitzendes Unfallopfer aus dem Auto, ohne es durch zusätzliche Griffe zu belasten?', habe er sich deshalb lange gefragt.

    Die herkömmliche Schaufeltrage oder der Rettungsstuhl erwiesen sich nämlich als ungeeignet. 1997 kam ihm die Idee einer dreiteiligen und in der Länge auseinander klappbaren Trage. Die beiden Längsteile werden unter den Patienten geschoben und wieder miteinander verbunden. Dann kann der Patient in sitzender Haltung geborgen werden.

    'Unlängst beim Unfall eines Lkw-Fahrers, der sich das Steißbein gebrochen hatte und ins Fahrerhaus zurückgeklettert war, hätte die Kombitrage bereits wertvolle Hilfe leisten können', erinnert sich Dietmar Weckwerth.

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