Auf dem Empfangstresen bei Kinderarzt Harald Frantzmann liegen Zettel. Es sind Vordrucke für Schulatteste: Name, Klasse, Klassenleiter und Krankheitsgrund. „Nehmen sie den Zettel mit, füllen sie ihn aus und geben sie ihn an der Schule ab“, rät Frantzmann allen Eltern, deren Kinder nicht ernsthaft krank sind, sondern lediglich ein Schulattest brauchen. Zum Beispiel wegen einer Erkältung. Stellt er ein Attest aus, kostet das für die Eltern 2,50 Euro, weil es die gesetzliche Krankenkasse nicht übernimmt. Ihn als Arzt kostet es vor allem eines: Zeit. Zeit, die ihm an anderer Stelle fehlt. Die Ärzte sind überlastet. Deshalb sollten seiner Meinung nach Schulen darauf verzichten, ärztliche Atteste zu verlangen. Auch nach dem dritten Krankheitstag. Aber geht das überhaupt? Frantzmann beruft sich auf die Rechtslage: „Das steht so nicht im Schulgesetz.“ Insbesondere nennt er den Paragrafen 20 der Bayerischen Schulordnung. Demnach können die Schulen Atteste verlangen – müssen aber nicht.
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