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Meister für einen Moment

Lindau

Meister für einen Moment

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    Meister für einen Moment
    Meister für einen Moment Foto: rolf tÖpperwien

    Der Lindauer Thomas Hechelmann wollte eigentlich nur sein neues Auto bei VW in Wolfsburg abholen. Was dann passierte, hat er bis heute noch nicht so richtig begriffen. "Es ist ein Höhepunkt meines Lebens", sagt er. Denn er hielt plötzlich die Meisterschale des VfL Wolfsburg in Händen.

    Eigentlich stand etwas ganz anderes auf dem Programm: Er wollte sich ein neues Auto abholen. Direkt bei Volkswagen in Wolfsburg hatte er sich einen neuen Scirocco bestellt. Das sportliche Gefährt war schließlich vom Band gelaufen und stand in der Autostadt zur Abholung bereit. Wie andere VW-Käufer wurde er für ein ganzes Wochenende nach Niedersachsen eingeladen - Abendessen und Übernachtung im Ritz-Carlton inklusive. Wie es der Zufall so wollte fiel diese Einladung genau auf den Tag, an dem der VfL Wolfsburg erstmals deutscher Fußballmeister wurde.

    Hechelmann hatte den Spieltag im Fernsehen verfolgt und ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er ein paar Stunden später mittendrin sein würde. Denn die VfL-Kicker feierten ihren Titel abends im Ritz-Carlton - in genau dem Saal, wo Hechelmann sein Abendessen zu sich nahm. Das Hotel füllte sich also von Minute zu Minute, denn unterdessen hatte das ZDF beschlossen, das "Aktuelle Sportstudio" von dort aus zu senden. Um kurz nach 22 Uhr war dann alles soweit vorbereitet, die Torwand stand, Thomas Hechelmann war mit dem Abendessen fertig, und dann kamen Spieler, Trainer, Würdenträger von VfL, VW, ZDF und DFB und wer sonst noch alles dazugehört und machten Party - und mittendrin der Autokäufer aus Lindau.

    Er feierte ganz locker mit, unterhielt sich mit Felix Magath, kickte nach der Sendung mit den beiden Wolfsburg-Stürmern Edin Dzeko und Grafite hinter der Torwand rum und dann kam plötzlich die Meisterschale in seine Nähe. Ob er sie auch mal anfassen dürfe, fragte er. So einfach sei das nicht, hat man ihm geantwortet, denn eigentlich dürften nur Fußballer die kiloschwere Schale anfassen. Aber er sei doch Fußballer, entgegnete Hechelmann, er habe beim BCB und beim SVA gespielt. "Beim was?", fragte einer der Wolfsburger zurück. "Beim BC Bodolz und beim SV Achberg", antwortete Hechelmann.

    Ob der Bundesligaspieler die Vereine nun tatsächlich kannte, oder ob er nur seine Unkenntnis nicht eingestehen wollte - Hechelmann jedenfalls durfte die Meisterschale nicht nur anfassen, sondern auch in die Hand nehmen. Und ein Herr, der in der Nähe stand, musste dann schnell seine Kamera in die Hand nehmen und abdrücken. Und das war kein geringerer als ZDF-Sportreporter Rolf Töpperwien.

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