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"Meine Stimme ist mein Werkzeug"

Oberstaufen

"Meine Stimme ist mein Werkzeug"

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    "Meine Stimme ist mein Werkzeug"
    "Meine Stimme ist mein Werkzeug" Foto: harald langer

    Einst schrieb Peter Horton Fernsehgeschichte, als er zwischen 1978 und 1991 zuerst in der ARD das "Café im Takt" und später im ZDF "Hortons kleine Nachtmusik" moderierte. Seine Karriere begann aber schon früher. Um 1950 war er Wiener Sängerknabe, später in den 60ern Sänger von Jazz und Chansons. 1967 vertrat er Österreich beim Grand Prix d´Eurovision. In den folgenden Jahren machte er sich einen Namen als Chansonnier und Gitarrist. Als Schriftsteller verfasste Horton zehn Bücher. Heute ist er nach wie vor als Chansonnier unterwegs. Vor seinem Konzert in Oberstaufen sprach er mit Stefan Nowicki.

    Herr Horton Ihr Soloprogramm nennt sich "Wilde Gärten". Worum geht es ?

    Horton: Das ist der Titel meiner neusten CD. Gärten, die man wieder der Natur überlässt entwickeln eine eigenen Poesie, die man auch auf das Leben eines älter werdenden Menschen übertragen kann. Sie entwickeln eine neue Kraft, die sich nicht auf Äußerlichkeiten reduziert.

    Sie nennen Ihre künstlerischen Aktivitäten "Philotainment". Und umschreiben diesen Begriff so: Unterhaltung im Sinne von seelischem Unterhalt im Rang eines Lebensmittels. Gelingt es Ihnen, Ihre Zuhörer zu sättigen?

    Horton: Der Begriff Sättigen ist in diesem Zusammenhang nicht wirklich geeignet. Ich versuche den Menschen etwas mitzugeben, woran es ihnen mangelt, Liebe und Liebe zu ihnen selbst. Unterhaltung als Unterhalt.

    Viele Menschen finden ihre Stimme besonders einprägsam und angenehm. Ist dieses Sonore, Sanfte ein besonderes Stilmittel ihrer Musik?

    Horton: Ohne Zweifel, eine Stimme ist eine Begabung, die man pflegen kann. Stimme hat auch etwas mit Bestimmung zu tun. Wie setze ich meine Stimme ein? Das hat aber nicht nur etwas mit sonor zu tun. Meine Stimme ist mein Werkzeug.

    Vor etwa 30, 40 Jahren gab es eine besondere Liedermacher-Szene. Die kritischen Lieder sind im allgemeinen Pop-Rock-Schlager-Getöse leise geworden. Ist die Zeit der Chansonniers vorbei?

    Horton: Sie ist nicht vorbei. Es ist nur ganz systematisch dafür gesorgt worden, dass wirkliche Liedermenschen nicht mehr im Vordergrund Platz bekommen. Außerdem ist ein Trend da, zu verflachen. Der deutschsprachige Raum war einmal der größte Exporteur von Lyrik, Poesie und Musik, das wurde zerstört.

    Was hoffen Sie durch Ihr Engagement als Sänger und Texter zu erreichen?

    Horton: Ich möchte Lebensfreude vermitteln. So wie man nicht erst lernen muss, ein gutes Essen zu genießen, kann man meine Musik und Texte annehmen. Ich habe keine Botschaft, ich bin mit meinen Gefühlen und Erfahrungen eine Botschaft.

    Bleibt das Ihr einziges Konzert im Allgäu?

    Horton: Das Allgäu ist für mich eine Art Heimat geworden, ich habe dort ein wunderbares Naturerlebnis. Die Region und ihre Menschen berühren mich. Ich komme im Spätsommer und im Herbst wieder.

    Auftritt am Dienstag, 7. Juli, 20 Uhr in der evangelischen Kirche Oberstaufen.

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