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Meine Hoffnung ist die Treue Gottes

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Meine Hoffnung ist die Treue Gottes

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    Simon Rapp erster Neupriester in St. Hedwig ­ Primiz mit 1200 Gläubigen Kempten (is). Im doppelten Sinn strahlte gestern die Sonne über der Pfarrei St. Hedwig. Zur Freude der jüngsten katholischen Gemeinde Kemptens, die erste Primiz in ihrer 25-jährigen Geschichte zu erleben, kam die Genugtuung, das Fest mit wohl 1200 Besuchern aus engen Kirchenmauern ins Freie, unter einen weiß-blauen Himmel, verlegen zu können.

    So wurde der Neupriester Simon Rapp in feierlichem Zug von Ministranten, Geistlichkeit, kirchlichen Gremien und Repräsentanten des öffentlichen Lebens an seinem Elternhaus am Bussardweg abgeholt und unter Blasmusik- und Glockenklängen zum Primizplatz am Rodelhang unterhalb der Mariaberger Straße geleitet. 'Wir alle freuen uns über diesen Tag', versicherte Stadtpfarrer Franz Heumann und sprach mit Blick auf den früheren Beruf seines jungen Mitbruders von einem 'langen Weg vom Reißbrett bis zum Primizaltar'. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rudolf Barmetler überreichte das Messgewand, zu dem viele Spender beigetragen hatten.

    'Ich habe mich danach gesehnt, diesen Gottesdienst mit Ihnen zu feiern', wandte sich der Primiziant an die Versammelten, unter ihnen viele Gläubige aus der Pfarreiengemeinschaft Lechfeld, wo er sein Diakonatspraktikum geleistet hatte. Willi Walch, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Klosterlechfeld, übergab als Geschenk die Primizkerze. Kelch und Hostienschale hatte der Bildhauer Hans Wachter (ein Verwandter von Simon Rapp) als Bronzeguss künstlerisch gestaltet.

    In seiner Predigt bezeichnete der Neupriester Petrus ­ jenen wankelmütigen Apostel, der zum Felsen der Kirche wurde ­ als eine für ihn beispielhafte Gestalt, 'wie Gott seine Treue an einem Menschen offenbart'. Rapp: 'Wie Gott mit Petrus umging, ist für mich zur Hoffnung und zur Zuversicht für mein eigenes Christsein geworden: Ich bin Mensch und voller Fehler und Schwächen. Aber trotz allem hält Gott zu mir.' Dieser treue Gott sei es, der ihn voller Zuversicht den Weg beginnen lasse, sagte der Prediger: 'Meine Hoffnung ist die Treue Gottes, die ich immer wieder in meinem Leben erfahren durfte. Dies lässt mich froh und zuversichtlich meinen Lebensweg gehen.' Von dieser Hoffnung wolle er immer wieder den Menschen erzählen, um sie aufzurichten und zu trösten.

    In Konzelebration mit zehn Priestern ­ unter ihnen der mit 97 Jahren älteste Priester der Diözese, Ehrendekan Karl Nold ­ feierte der Primiziant die Eucharistie; am Schluss spendete er den Primizsegen. Die Musikkapelle Heiligkreuz unter Helmut Steidle intonierte feierliche Weisen und begleitete den Gemeindegesang, auch eine Schola wirkte mit.

    Dienst am Nächsten

    Viele gläubige Menschen in der gesamten Stadt freuten sich mit Simon Rapp, betonte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer in seinem Grußwort und übermittelte gute Wünsche auch von Md L Thomas Kreuzer. In der heutigen egoistischen Leistungsgesellschaft verdiene 'die Entscheidung für Gott, für den Dienst am Nächsten in der Kirche' einen großen Respekt. Je mehr sich die Gesellschaft wandle, desto größer sei der Stellenwert von Priestern und Kirche bei der Bewahrung der geistigen Werte und der Festigung von Gemeinsinn und christlicher Grundhaltung.

    In sein Dankwort bezog der Primiziant seine Eltern ein und widmete ihnen Blumen. Neben Kerzen, Brot und Wein wurden beim Gabengang auch Blumen zum Altar gebracht. Fotos: Erika Bachmann

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