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Mehr Einsätze im Gebirge

Kempten

Mehr Einsätze im Gebirge

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    Laut Statistik absolviert die Mannschaft des in Kempten stationierten Rettungshubschraubers Christoph 17 viereinhalb Einsätze pro Tag. Insgesamt waren es 1636 im vergangenen Jahr, was laut Chefpilot Johann Burger in etwa dem langjährigen Mittel entspricht.

    Zugenommen haben aber die Bergeinsätze: von 134 im Jahr 2003 auf 223 im Jahr 2009. Dazu gehören auch Einsätze aufgrund internistischer Probleme in den Bergen wie beispielsweise plötzliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Bergwanderern.

    Besonders schwierig

    Einsätze in den Bergen gelten als besonders schwierig für die Hubschrauber-Piloten vor allem wegen der besonderen Windverhältnisse und der Topographie. Deswegen üben die Hubschrauberbesatzungen regelmäßig zusammen mit der Allgäuer Bergwacht. Einer der schwierigsten Einsätze war nach Angaben von Chefpilot Burger vergangenes Jahr die Rettung von mehreren Bergsteigern aus der Westwand der Fuchskarspitze in den Allgäuer Alpen.

    Nach wie vor am häufigsten fordert die Rettungsleitstelle den Hubschrauber bei internistischen Notfällen an. "Dazu gehören beispielsweise Herzinfarkte oder Schlaganfälle", erläutert Notarzt Dr. Niko Felder. Wichtigstes Ziel des Hubschraubereinsatzes sei es stets, möglichst schnell einen Mediziner zum Patienten zu bringen.

    "Gedankenlosigkeit"

    Wie die Berg- haben auch die anderen Freizeitunfälle zugenommen. In den Bergen sei zunehmend zu beobachten, dass im Sommer wie im Winter eine gewisse "Gedankenlosigkeit" um sich greift, meint Felder. Fehleinschätzungen und Selbstüberschätzungen seien immer wieder Gründe für Unfälle oder Such- und Bergungsaktionen in den Bergen.

    Erfreulich sei dagegen, dass beim Skifahren die Zahl der Kopfverletzungen offensichtlich rückläufig sei. Experten begründen dies mit der Tatsache, dass inzwischen die Mehrheit der Wintersportler mit Helm auf den Pisten unterwegs ist.

    Heuer Jubiläum

    Die organisierte Luftrettung gibt es im Allgäu inzwischen seit knapp 30 Jahren. Am 16. September 1980 weihte der damalige Innenminister Gerhard Baum die Luftrettungsstation in Kempten ein. Dieses Jubiläum wird heuer im Spätsommer gefeiert.

    Eine Hubschrauber-Besatzung besteht aus Pilot, Rettungsassistent und Notarzt. Die Piloten für den Christoph 17 stellt die Fliegerstaffel Süd der Bundespolizei - früher Bundesgrenzschutz. Die weitaus meisten Einsätze spielen sich laut Statistik im Raum Oberallgäu/Kempten ab.

    Informationen im Internet:

    www.christoph17.de

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