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Mehr als nur Burger braten

Marktoberdorf

Mehr als nur Burger braten

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    Mehr als nur Burger braten
    Mehr als nur Burger braten Foto: privat

    "Was soll man bei McDonalds mehr lernen, als Burger zu braten?" Das fragten sich die 13 Marktoberdorfer Hauptschüler, bevor sie im Rahmen der Berufsoffensive zu Besuch bei der Marktoberdorfer Filiale der US-amerikanischen Fast-Food-Kette waren. Nachdem sie einen Blick hinter die Kulissen geworfen hatten, waren die meisten überzeugt: Der Beruf Systemgastronom ist wesentlich interessanter, als sie vermutet hatten.

    Als "lebende Beispiele" hatte der erst 22-jährige Filialleiter Alexander Riel seine zwei Auszubildenden Fabian Germain und Wolfgang Kusnezov gebeten, den Schülern des Wahlfachs "Hauswirtschaft-Sozialer Bereich" den Beruf ausführlich von der theoretischen Seite vorzustellen. Schüler Andreas Kohl wollte von den beiden wissen, warum sie sich denn für den Beruf entschieden haben. "Weil es schlicht so vielseitig ist", antwortete Kusnezov. "Man lernt in Betrieb und Berufsschule alles über Lebensmittel und deren Zubereitung - dazu noch etwas über die Verwaltung. Und vor allem hat man mit Menschen zu tun."

    "Menschliche Qualitäten wichtig"

    Für Riel, der die Filiale ein Jahr nach Ausbildungsende als zweitjüngster Leiter in ganz Deutschland übernommen hatte, ist Letzteres der entscheidende Punkt bei der Auswahl seiner Mitarbeiter. Laura Brandt hatte ihn nach dem benötigten Schulabschluss gefragt und bekam als Antwort: "Eigentlich braucht man die Mittlere Reife. Aber mir persönlich sind die menschlichen Qualitäten viel wichtiger", sagte Riel. Trotzdem benötige man natürlich eine gewisse Allgemeinbildung: "Mathe und Sprachen zu können, ist von Vorteil", so Riel.

    Von der Arbeit in dem Schnellrestaurant machten sich die Schüler ebenfalls ein eingehendes Bild.

    Die beiden angehenden Systemgastronomen Germain und Kusnezov zeigten der Klasse von Lehrerin Elisabeth Steinacher nicht nur, wo und wie die Burger gebraten und die Pommes frittiert werden, sondern auch, wie die 39 Mitarbeiter Bestellvorgänge und das Kassensystem organisieren, die Lagerräume pflegen und - natürlich - Burger verkaufen: "Kommunikation ist in dem Beruf das Allerwichtigste", meinte Germain.

    "Viel langweiliger vorgestellt"

    Elmedin Topallaj, in der Freizeit selbst manchmal Besucher des Restaurants, war angetan vom Berufsbild Systemgastronom: "Ich hatte mir das alles viel monotoner und langweiliger vorgestellt." Jetzt will der 15-Jährige aber erst einmal weiter zur Schule gehen. "Ich will mich weiter bilden, denn Bildung ist das Wichtigste", sagt er.

    Einmal bei McDonalds oder anderswo als Systemgastronom zu arbeiten, will er nach dem Blick hinter die Fassade nicht ausschließen. (bs)

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