Von Stefan Binzer, Kempten/Bad Grönenbach - Bei diesem Projekt sollen mehr als nur ein paar finanzielle Brosamen herauskommen: Karin Stoiber, Frau des bayerischen Ministerpräsidenten, stellte gestern in Kempten die 'Family Vital Brot-Spendenaktion' vor. In rund 200 Allgäuer Bäckereien kann dieses spezielle Mehrkornbrot gekauft werden. Ein Teil der Einnahmen fließt dem in Bad Grönenbach (Unterallgäu) geplanten Kinder-Hospiz zu. Gesund essen für einen guten Zweck. Dieses Motto steckt hinter der Spendenaktion. Um das 'Family Vital Brot' präsentieren zu können, haben sich die Bäckerinnungen Oberallgäu-Sonthofen, Ostallgäu, Kempten und Memmingen zusammengeschlossen. Wie Hans Gotzler, Obermeister der Bäckerinnung Oberallgäu-Sonthofen gestern erklärte, hätten die Allgäuer Bäcker extra für diese Aktion ein neues Brot kreiert. Das 'Family Vital Brot' enthält laut Ernährungswissenschaftlerin Rosemarie Naderer vom Landratsamt Sonthofen 'elf Prozent mehr Eisweiß als andere Getreideprodukte und ist angereichert mit Vitaminen sowie Calcium und Magnesium' . Das sei gut für die Nerven und den Stoffwechsel. Etwa 15 Cent pro verkauftem Kilo 'Family Vital Brot' führen die Allgäuer Bäcker an den Verein Kinderhospiz im Allgäu ab. Dessen Vorsitzender Dr. Stefan Zeller zeigte sich sehr dankbar für diese Unterstützung.
In Grönenbach soll das Haus für todkranke Kinder, deren Eltern und Geschwister 2006 eröffnet werden. Die Kosten sind auf 4,6 Millionen Euro veranschlagt. Bisher kamen an Spenden rund zwei Millionen zusammen. Die Präsentation des 'Family Vital Brotes' fand - passend zu den Ausgangsprodukten - im Kornhaus statt. Dort nannte Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer dieses Spenden-Projekt der Bäcker eine 'Beispiel-Aktion'. Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller betonte als Schirmherr der Veranstaltung, Lebensmittel hätten nicht nur einen Zweck, sondern auch einen Sinn - in diesem Fall sogar einen doppelten. Karin Stoiber, ihres Zeichens Schirmherrin des Grönenbacher Kinderhospizes, sagte im Kornhaus, ein Land brauche 'nicht nur technische und ökonomische Leistungen, sondern auch soziale Pioniertaten'. Ein solches Werk werde das geplante Hospiz sein, das sie mit vollem Herzen unterstütze. Schmankerl am Rande: Karin Stoiber kam mit eingebundenem Zeigefinger nach Kempten. Die 'Landesmutter' hatte sich vor wenigen Tagen beim Brotschneiden mit dem Messer in den Finger geschnitten Ihr Auftritt in Kempten blieb dagegen unfallfrei.