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Matthias Müller vom Bernhard-Strigel-Gymnasium gewinnt Vorlese-Wettbewerb

Vorlese-Wettbewerb

Matthias Müller vom Bernhard-Strigel-Gymnasium gewinnt Vorlese-Wettbewerb

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    Matthias Müller vom Bernhard-Strigel-Gymnasium gewinnt Vorlese-Wettbewerb
    Matthias Müller vom Bernhard-Strigel-Gymnasium gewinnt Vorlese-Wettbewerb Foto: simone schaupp

    In der ersten Reihe ist jeder Platz besetzt. Lauter Sechstklässler, neun Mädchen, fünf Jungs. Alle haben ein Buch dabei. Keiner blättert mehr. Was drin steht, kennen sie bestens. Matthias Müller vertritt heute Memmingen. "Nervös? Nein, das macht mir Spaß", sagt Matthias Müller gelassen. Er ist einer von 14 Kandidaten beim Bezirksentscheid im Vorlese-Wettbewerb des Börsenvereins des deutschen Buchhandels für die weiterführenden Schulen.

    Es geht los, feierlich. Mit Musik von Schülern des Marianums in Buxheim. Bürgermeisterin Margareta Böckh begrüßt die Leseratten aus Schwaben und empfiehlt den Besuch der öffentlichen Bibliotheken. Matthias braucht diesen Rat nicht mehr. In der Stadtbibliothek ist er Stammgast, seit Kindergartenzeiten. Denn schon vor der ersten Klasse hat er sich selbst das Lesen beigebracht.

    Die erste Leserunde beginnt. Die Wahltexte der Kinder führen die Zuhörer in Fantasiewelten alter Schlösser oder ferner Inseln. Schauplatz der meisten Bücher aber ist die Alltagswelt der Kinder, die Schule.

    Als Matthias die Stufen zum Vorlesetisch hinaufsteigt, bekommt er besonders viel Beifall, ohne noch ein Wort gelesen zu haben. Sein Fanklub lässt sich im Publikum leicht lokalisieren. Seine Mutter, beide Schwestern und drei Klassenkameraden aus der 6b/c des Bernhard-Strigel-Gymnasiums.

    "Lese lieber Thriller"

    Matthias betont lebendig, aber nicht übertrieben. Man kann ihn leicht verstehen. Der Zwölfjährige schaut wenig auf, er ist ganz drin in seiner Geschichte aus dem Buch "Nennt mich nicht Ismael" von Michael Gerard Bauer. In seinem Text geht es um einen Schüler, der gemobbt wird, und um eine pfiffige Lehrerin, die klug dagegen angeht. "Eigentlich lese ich lieber Thriller", sagt er in der Pause. "Aber das kommt hier nicht so gut an.

    " Strategische Überlegungen also, denn natürlich würde er heute gerne gewinnen. "Bisher ist es gut gelaufen", urteilt er zuversichtlich. Seine Freunde Philipp, Utku und Dominik sind sich einig: "Matse ist der Beste! Wirklich, auch wenn wir ihn nicht kennen würden."

    An den Tischen der Jury sitzt Christian Pusl, Lehrer an der Elsbethenschule. Seit vielen Jahren engagiert er sich beim Vorlese-Wettbewerb. "Auf den zweiten Teil, den unbekannten Text, kommt es jetzt an. Ihren Wahltext kannten manche ja fast auswendig", erklärt er. Der Pflichttext ist "Müller hoch drei" von Burkhard Spinnen. Während die Schüler lesen, werden kleine Unterschiede deutlich. Mancher stockt öfter oder liest zu schnell. Matthias ist etwas geknickt nach dem zweiten Durchgang. "Ich glaube, es ist mir nicht so gelungen", meint er.

    Die Jury wertet anders. Vor Elisabeth Michel aus Lindau und der Drittplatzierten Jana Bruzek aus Vöhringen macht Matthias Müller das Rennen. Er habe souverän gelesen, klar betont, im Text erfasst, worauf es ankommt, erklärt Jurymitglied Franz Schneider, Leiter der Stadtbibliothek. Matthias gewinnt den ersten Platz im Bezirksentscheid. "Cool! Das hätte ich nicht gedacht." Matthias freut sich riesig. Nun darf er am 18. Mai in Donauwörth am Landesentscheid des Vorlese-Wettbewerbs teilnehmen.

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