Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Maschinenring-Versammlung läuft nicht ganz ohne Brisanz ab

Allgäu

Maschinenring-Versammlung läuft nicht ganz ohne Brisanz ab

    • |
    • |

    Mindelheim/Unterallgäu (jd). - Nicht ganz ohne Brisanz ging die Jahresversammlung des Maschinenrings (MR) Mindelheim vonstatten. Mit der Öffnung des Landwirtschaft-Fördergesetzes 1994 durfte der Maschinenring ein gewerbliches Tochterunternehmen gründen und seither Arbeiten im landwirtschaftlichen Umfeld wahrnehmen. 'Mit diesem Sektor erwirtschaften Sie ein zusätzliches Betriebseinkommen', machte Ministerialrat Wolfram Schöhl den Vorteil aus. Vor allem wegen dieser 'Tochter' seien aber die staatlichen Beihilfen ins Zentrum der Kritik gerückt. Maschinenring-Vorsitzender Josef Kerler rechnete für Mindelheim Mittelkürzungen in Höhe von 27000 Euro zusammen. Jedes Mitglied solle deshalb 23 Euro als Darlehen einzahlen, empfahl Schöhl, bis die Sachlage klar sei und die Finanzlage fest bleibe. Das wollte Kerler aber erst im äußersten Notfall und dann in einer außerordentlichen Versammlung vollziehen. Einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent erreichte der Maschinenring binnen Jahresfrist unter der Geschäftsführung von Xaver Grimm. Insgesamt wurden 3,88 Millionen Euro im Jahr 2002 verrechnet. Der durchschnittliche Mitgliedsbetrieb hat 25 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Rund 82 Prozent aller Betriebe (1194) sind Mitglied im Ring. Die Futter-, Stroh- und Maisernte machte mit rund 1,3 Millionen Euro den größten Wachstumsposten aus. Darüber hinaus hat der Ring auch Forst-, Landschaftspflege- und Hofmaschinen mit Arbeitskräften zu vermitteln. Das 'Lieblingskind' von Xaver Grimm ist der 'Urlaub auf dem Bauernhof' mit 243710 Euro Umsatz. Rund 168 Tage lang seien die bäuerlichen Feriendomizile im Jahr ausgelastet. 42 Betriebshelferinnen und Helfer (davon drei Dorfhelferinnen) leisteten 951 Einsätze mit 61380 Stunden. Mit der gewerblichen Maschinenring-Tochter stünden die Bauern im Wettbewerb mit anderen gewerblichen Unternehmen. Hier müssten deshalb gleiche Bedingungen herrschen. Darum empfahl Schöhl, die Finanzierung der Maschinenringe (MR) klar zu trennen, und zwar in die Vermittlung sozialer Betriebshilfe, wirtschaftliche Betriebshilfe sowie land- und forstwirtschaftliche Maschineneinsätze, jeweils von Landwirt zu Landwirt. Momentan werde nur für die soziale Betriebshilfe eine Unterstützung gewährt, stellte Kerler fest. Das seien gerade 30 Prozent des ehemaligen Volumens.

    Prüfverfahren der EU Die Europäische Union (EU) habe ein Prüfverfahren eröffnet, bei dem Wettbewerbsbeschwerden von Konkurrenten bei der Kommission vorgelegt würden. Demnach würden vermeintliche Wettbewerbsvorteile gegenüber Landwirten in anderen europäischen Regionen untersucht. Gleiche Untersuchungen liefen, ob der gewerbliche Teil des MR Wettbewerbsvorteile gegenüber gewerblichen Mitanbietern, wie Garten- und Landschaftsbau, habe. Aus Sicht des Landwirtschaftsministeriums liegen für beide Teile schlüssige Informationen vor, die vom Prüfungsverfahren ein gutes Ende für den Maschinenring erwarten ließen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden