Folge des Pfingsthochwassers 1999 - Schwarz Antriebstechnik läuft dagegen weiter Von Stefan Binzer Immenstadt Die Immenstädter Maschinenbau-Firma Roland Schwarz Gmb H & Co. KG hat Konkurs-Antrag wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das bedeutet für die 65 Mitarbeiter vermutlich den Verlust des Arbeitsplatzes. Nicht betroffen von der Insolvenz ist die zweite Firma des Geschäftsführers, die Roland Schwarz Antriebstechnik Gmb H & Co. KG (früher Philipps). Wie Roland Schwarz gegenüber unserer Zeitung erklärte, belaufen sich die Schulden der Maschinenbau-Firma auf rund drei Millionen Mark. Der Betrieb kann deshalb Rechnungen und Löhne nicht mehr bezahlen. Ein Insolvenzverwalter (Rechtsanwalt Dorn aus Lindenberg) muss nun bis Ende Mai ein Gutachten erstellen lassen, um zu sehen, was aus der Konkursmasse noch zu retten ist. Die Mitarbeiter erhalten bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie eine neue Stelle gefunden haben, ein Konkurs-Ausfallgeld vom Arbeits-amt, längstens jedoch drei Monate. Roland Schwarz wird vermutlich zehn bis 15 Personen in seine Antriebstechnik übernehmen. Auch will sich der 57-jährige Geschäftsführer dafür einsetzen, dass einer seiner bisherigen Hauptabnehmer, die Firma Bosch in Seifen, einer Reihe von Technikern und Ingenieuren eine neue Chance bietet.
Als Hauptgrund für den Konkurs nennt Schwarz das verheerende Pfingsthochwasser 1999. Damals war vor allem die Produktionsstätte der Maschinenbau-Firma in Seifen betroffen. Wir hatten damals einen Schaden von 3,8 Millionen Mark, erklärt der Unternehmer. Und dieses Loch in der Kasse sei in den vergangenen Jahren einfach nicht mehr zu stopfen gewesen. Sehr enttäuscht ist Schwarz in diesem Zusammenhang von den Bundes- und Landespolitikern. Trotz vollmundiger Ankündigungen, sofort zu helfen, habe er bis heute keine Zuschüsse aus Berlin oder München erhalten. Und das, obwohl sich Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber einige Tage nach der Flutkatastrophe sogar den untergegangenen Maschinenbau-Betrieb angeschaut hatte. Lediglich aus dem Spendentopf des Landkreises Oberallgäu und der Stadt Immenstadt seien 40000 Mark geflossen. Das sei jedoch nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Und ein Darlehen über 400000 Mark von der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung sei zweckgebunden an Neuanschaffungen gewesen, hätte jedoch nicht für die notwendigen Reparaturen verwendet werden dürfen. Ganz im Gegensatz zu seiner Maschinenbau-Firma laufe das Geschäft bei der Antriebstechnik gut. Wir haben positive Bilanzen und eine steigende Auftragslage, so Schwarz. 1995 hatte Schwarz die angeschlagene Fritz Philipps Antriebstechnik übernommen.