Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für einheitliche Coronaregeln. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk spricht er sich für verschärfte Regeln - nicht nur in Hotspots - aus, sollten die Infektionszahlen flächendeckend steigen. Was Kommunen mit zu hohen Zahlen helfe, diese wieder zu senken, könne anderswo dazu beitragen, dass sie erst gar nicht steigen. "Möglicherweise heißt das dann auch, bei denen, die noch niedrigere Werte haben, die gleichen Konzepte zur Geltung zu bringen, wie wir sie jetzt haben bei denen, die höhere Inzidenzen haben", erklärt Söder. Er wolle sich bei den Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch für einheitliche Regeln stark machen.
Markus Söder will Corona-Lockdown verhindern
Laut Söder seien die Infektionszahlen "zu früh zu hoch". Es gebe in vielen Regionen Deutschlands und auch Bayerns ein exponentielles Wachstum. Er wolle einen Lockdown auf jeden Fall verhindern. "Wenn wir nicht rasch und konsequent handeln, dann droht Schlimmeres", warnt der Ministerpräsident. Um das zu verhindern, fordert er: mehr Masken, weniger Alkohol und kleinere Veranstaltungen. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht solle es deutschlandweit einheitliche Bußgelder geben.
"Teil-Lockdowns" in anderen europäischen Ländern
Derzeit sei die Entwicklung in Europa ähnlich wie im Frühjahr. Beispielsweise in Frankreich, Spanien, Tschechien und Großbritannien gebe es schon "Teil-Lockdowns", sagt der Ministerpräsident. Deutschland sei gerade an der Schwelle, wo sich entscheide, ob man einen Lockdown riskiere oder vorsichtig bleibe.