'I wish that I could sing just like the King sang' – so lautet eine Textzeile aus Markus Rills Stück 'The Kid from Tupelo'. Sich selbst kann der 42-Jährige damit kaum meinen, verzückt er mit seiner ganz eigenwilligen Singstimme doch Musikfans auf der ganzen Welt und vor Kurzem speziell seine Fans in der Sonthofer Kultur-Werkstatt.
Geraucht habe er übrigens noch nie, getrunken auch nicht, beteuert Markus Rill, zumindest keinen Alkohol. Und trotzdem besitzt der Künstler jene viel zitierte Sandpapierstimme eines klassischen Revolverhelden, die ihn so unverwechselbar macht.
Rills einzige Droge könnte allenfalls das andere Geschlecht sein, denn über nichts scheint er lieber zu singen als über 'verflossene' Damen. Dabei scheinen die Wörter direkt dem innersten Kern seines Gefühlslebens zu entstammen, was die Songtexte besonders authentisch wirken lässt.
Genauso feinsinnig nähert sich der Künstler aber auch Themen, die ihm so fern sind wie etwa das Zölibat, oder er versetzt sich in die Gedankenwelt des Vaters von Marilyn Monroe, den diese nie kennenlernen durfte. Zu hören sind dann Texte über verworrene Wege und Dinge, die im Leben wirklich zählen – Texte, die unter die Haut gehen.
Wenn Rill dabei fingerfertig die Saiten seiner Gitarre zupft und zudem manchmal Mundharmonika spielt, klingt der gebürtige Frankfurter wie der amerikanischste Musiker außerhalb Amerikas. Texas und Nashville, beides Stationen seines Lebens, haben ihn hörbar geprägt, ebenso seine Leidenschaft für Bob Dylan und Townes van Zandt. Rock, Blues, Country, Folk – gekonnt vermischt er sämtliche Stile und perfektioniert sie nicht zuletzt dank seiner Stimme mit Wiedererkennungswert.
Neben Interpretationen bekannter Klassiker wie 'Can’t Help Falling in Love', der einst für Elvis geschrieben wurde, sowie eigener älterer Songs präsentierte der Musiker auch Kostproben seines neuen Albums 'My Rocket Ship', das kommenden Januar erscheinen soll. Nach Elvis wird er darauf erneut nicht klingen, aber das hat Markus Rill auch gar nicht nötig.