Marktoberdorf (hkw). Immer mehr Paare geben sich in Marktoberdorf das Jawort. 91 Eheschließungen im Jahr 2006 und 84 im Vorjahr liegen statistisch über dem Durchschnitt (81,4) der fünf Jahre zuvor. Weiter rückläufig sind dagegen die Geburten: 201 Babies, davon 102 Buben und 99 Mädchen (2005: 236), erblickten 2006 in der Kreisstadt das Licht der Welt. Die Statistik zeigt auch, dass Maria und Katharina sowie Benjamin und Simon vergangenes Jahr die beliebtesten Vornamen waren.
Sieben Mädchen erhielten den Vornamen Maria, womit sich die Popularität dieses Namens vom dritten auf den ersten Platz verbesserte. 'Maria wird allerdings meist als zweiter Vorname gewählt', erläutert Standesbeamtin Inge Hofbauer. Daher sei eigentlich Katharina (5) der beliebteste Erstname. In der Häufigkeit der Vornamen folgen Leonie (ebenfalls 5), Amelie, Anna, Lara und Lea (jeweils 4).
Bei den Buben lösten Benjamin und Simon (je 5) Lukas (4) als beliebteste Taufnamen ab. Weitere neue Erdenbürger heißen unter anderem Jonas, Luis und Tobias (jeweils 4). Auffällig ist nach Auskunft der Standesbeamtin auch die Zunahme der Hausgeburten. Während sonst nur zwei oder drei Kinder zu Hause geboren werden, gab es im Jahr 2006 fünf Hausgeburten.
Statistisch erfasst werden im Standesamt auch Herkunft und Familienstand der frisch gebackenen Mütter: 93 Mütter der Neugeborenen wohnten im Standesamtsbezirk Marktoberdorf, 108 kamen aus der Umgebung zum Entbinden in die Klinik der Kreisstadt - deren Geburtenabteilung ja zwischenzeitlich zur Diskussion stand. Bei 177 Kindern waren die Eltern verheiratet, 19 Mütter waren bei der Geburt ihres Nachwuchses ledig.
Klassische Namensführung gefragt
Wie aus dem Heiratsbuch der Stadt hervorgeht, gab es 105 Anmeldungen für standesamtliche Trauungen. 14 Hochzeiter davon heirateten jedoch auswärts. Bei 34 Paaren gingen Braut oder Bräutigam oder auch Braut und Bräutigam zum wiederholten Mal eine Ehe ein. In zwölf Fällen besaß mindestens ein Ehepartner eine ausländische - konkret die italienische, österreichische, polnische, rumänische, russische, schwedische, türkische oder ukrainische - Staatsangehörigkeit.
Interessant ist dabei auch, dass von den immerhin 84 Hochzeitspaaren, die sich für einen gemeinsamen Namen entschieden, '82 die klassische Namensführung, also den Namen des Mannes wählten und nur zwei den Namen der Frau', so Hofbauer. Sowohl die getrennte Namensführung als auch Doppelnamen befänden sich auf dem Rückzug.
Die meisten Trauungen vollzogen die Standesbeamten im Juni (15) und September (14 Hochzeiten). Generell waren vergangenes Jahr die Sommermonate gefragt, während es im Dezember im Standesamt erstaunlich ruhig blieb (5 Trauungen): 'In den letzten drei, vier Jahren war der Dezember dagegen immer am gefragtesten', betont Hofbauer.
Sieben Paare hatten sich wegen der 'Schnapszahl' den 06.06.06 als Termin reserviert. Und wie die Standesbeamtin erzählt, sind auch schon wieder Interessenten für den 07.07.07, der auf einen Samstag fällt, angemeldet. An diesem Termin könnten aber noch weitere Trauungen vormittags stattfinden. 'Mit nur einer Hochzeit wurde das Künstlerhaus als Trauraum aber bisher leider noch nicht so gut angenommen', berichtet Inge Hofbauer. Die Möglichkeit, dort zu heiraten, bestehe nach wie vor.
45 Kirchenaustritte
Gestorben sind 2006 in Marktoberdorf 214 Menschen, 15 mehr als im Vorjahr. Darunter waren 124 Frauen und 90 Männer. 59 Personen starben zu Hause, 155 im Krankenhaus oder Altenheim. 148 der Verstorbenen waren in der Kreisstadt gemeldet, 66 wohnten außerhalb. Insgesamt traten 45 Menschen aus der Kirche aus, darunter 37 Katholiken, sieben evangelische und ein neuapostolischer Christ.
Laut Einwohnermeldeamt zogen 2006 718 neue Bürger nach Marktoberdorf, 824 zogen weg. Am Jahresende 2006 lebten 19 249 Menschen in der Kreisstadt. Mittlerweile beträgt die Gesamteinwohnerzahl schon 19 270. Davon haben 18 340 Einwohner hier ihren Hauptwohnsitz, 957 den Nebenwohnsitz.