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Marktoberdorfer Traktorenbauer gehört seit zehn Jahren zu US-Konzern

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Marktoberdorfer Traktorenbauer gehört seit zehn Jahren zu US-Konzern

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    Marktoberdorfer Traktorenbauer gehört seit zehn Jahren zu US-Konzern
    Marktoberdorfer Traktorenbauer gehört seit zehn Jahren zu US-Konzern

    AGCO investiert Millionen in Fendt Von Reinhold Löchle Marktoberdorf/München In diesen Wochen ist es zehn Jahre her, dass der US-amerikanische Landmaschinenkonzern AGCO den Marktoberdorfer Traktorenhersteller Fendt kaufte. Gefeiert wurde dieses 'Jubiläum' dieser Tage allerdings nicht, auch wenn AGCO-Präsident Martin Richenhagen mit Vorstandskollegen im Lande weilte. Andererseits kam Richenhagen nicht mit leeren Händen nach München: Auch dieses Jahr wird wieder viel Geld investiert in die Fendt-Standorte Marktoberdorf und Bäumenheim.

    Erstmals in der Geschichte von AGCO veranstaltete der US-Konzern seine Jahrespressekonferenz in Europa - 'um die Bedeutung der Region für das weltweit tätige Unternehmen nachhaltig zu unterstreichen', so die Begründung für die Wahl des Konferenzortes München (wir berichteten). Das Ganze übrigens komplett in Englisch ohne Übersetzung . Was AGCO-Boss Richenhagen und Hermann Merschroth, Sprecher der Fendt-Geschäftsführung, sowie Gary Collar als AGCO-Statthalter in Europa darlegten, zeigte auf, was der Konzern an Europa und speziell an Fendt hat.

    Von den 5,4 Milliarden Dollar Gesamtumsatz in 140 Ländern macht AGCO gut 60 Prozent in Europa, Afrika und im Mittleren Osten, wobei der größte Teil davon in Europa selbst getätigt wird. Rund ein Fünftel steuert Fendt zum Gesamtumsatz bei. 2006 erwirtschafteten die AGCO-Firmen in Europa ein Betriebsergebnis von 279 Millionen Dollar. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Fendt Jahr für Jahr hohe Gewinne an AGCO überweist.

    Freilich gibt es auch einen Rückfluss. Der strömt schon seit einigen Jahren erfreulich stark zum Wohle der beiden Fendt-Standorte Marktoberdorf und Bäumenheim. Neben 33,5 Millionen Euro für den Bereich Forschung und Entwicklung werden in diesem Jahr 32 Millionen in Gebäude und Maschinen investiert. Im Vorjahr waren es kaum weniger.

    Momentan wird in Marktoberdorf der Montagebereich umgestaltet und erweitert. Insgesamt 12 Millionen Euro werden dort verbaut, berichtete Fendt-Geschäftsführer Merschroth unserer Zeitung. Mit dem Umbau will man nicht nur eine flexiblere, sondern auch eine höhere Produktion erreichen. Fürs laufende Jahr sind auf jeden Fall 12 400 Traktoren anvisiert. Möglicherweise werde man auf die 13 000er-Marke erhöhen, sagte Merschroth. Bis 2010 hat Fendt aufgrund neuer Märkte in den EU-Beitrittsländern ohnehin 14 000 Traktoren im Blick… Fendt beschäftigt heute rund 2800 Menschen. Merschroth geht davon aus, dass bei einer Produktionsausweitung weitere 50 Mitarbeiter nötig werden.

    Um die Traktorenvielfalt adäquat präsentieren zu können, wurde in Marktoberdorf eine 1200 Quadratmeter große Ausstellungshalle mit einem benachbarten 450 Meter langen Rundkurs erstellt. Noch dieses Jahr wird mit einem weiteren Bauabschnitt für dieses neue Kunden- und Ausbildungszentrum begonnen. Denn die Raumkapazitäten in Marktoberdorf sind nicht zuletzt deshalb eng geworden, weil hier der Deutschland-Vertrieb der finnischen Valtra-Traktoren seit kurzem angesiedelt ist. Ab Herbst wird auch der Deutschland-Vertrieb von Massey-Ferguson - wie Valtra ein AGCO-Zukauf - an der Wertach residieren.

    Probleme bei Motorenlieferung

    Aktuell beschäftigt Fendt ein anderes Problem: Immer wieder mal steht die Montage für einen Tag still, weil Deutz nicht genügend Motoren liefern kann. Die Folge: Allein im Januar konnten 120 Schlepper weniger gebaut werden als geplant war. Eine Lösung sei jedoch spätestens ab der zweiten Jahreshälfte 'sicher', so Merschroth.

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