Als ganz wichtig für nachhaltige Arbeit bezeichnete Matthias Jena, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Bayern, beim Personal- und Betriebsräteempfang im Pfarrheim St. Martin die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Gewerkschaften. Auch wenn sie an einigen Stellen eine andere Auffassung hätten, gebe es auch viele Gemeinsamkeiten.
Zu der unter dem Motto 'Arbeitswelt und Kirche im Dialog' stehenden Veranstaltung hatten die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) Augsburg sowie die Betriebsseelsorge der Diözese Augsburg eingeladen. Das vorangegangene Gespräch mit den Betriebsräten der Firma AGCO-Fendt habe ihn sehr bewegt, sagte Stadtpfarrer Wolfgang Schilling. Es habe ihm gezeigt, 'dass es auch in unserem Arbeiten und Zusammenwirken in Betrieben, Industrie und Wirtschaft eine spirituelle Dimension geben muss'. Ohne diese werde es unmenschlich, herrsche Angst.
Hans Reich, Vorsitzender der KAB Kaufbeuren, sah die große Herausforderung unserer Zeit darin, wieder das Allgemeinwohl zu sehen, Solidarität und Gerechtigkeit wieder in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Dimension zu stellen. Beim Gespräch mit den Betriebsräten von Fendt habe er den Eindruck gewonnen, dass viele Mitarbeiter im Moment durch betriebsinterne Umstellungen sehr belastet sind, hob Erwin Helmer, Diözesanpräses der KAB hervor. Hier sei es enorm wichtig, miteinander zu sprechen, um die gewachsene Unternehmenskultur im Betrieb zu erhalten und auch zu verbessern.
Freie Marktwirtschaft sei aber die Herrschaft der Dinge über den Menschen. Daher setze sich die KAB für eine nachhaltige Marktwirtschaft ein, in der ökologisch gearbeitet werde, und Menschen gesund und mit ausreichender Rente ihren Lebensabend erreichen können.
Mut, sich einzubringen
Auch wenn Betriebsräte und Gewerkschaften verschiedene Aufgaben in den Betrieben hätten, sei ihre Zusammenarbeit beim Ziel 'nachhaltiges Arbeiten' sehr wichtig, hob Referent Matthias Jena hervor. Er ermutigte alle, sich weiterhin engagiert in die derzeitigen sozialpolitischen Debatten einzubringen. Jena appellierte an die KAB, sich nicht nur für den arbeitsfreien Sonntag einzusetzen, sondern auch für überschaubare Arbeitszeiten und angemessene Löhne.