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Marketingleiter der Landbäckerei Sinz zur öffentlichen Entschuldigung seines Unternehmens nach Übernahme der Ostallgäuer Bäckerei Eder

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Marketingleiter der Landbäckerei Sinz zur öffentlichen Entschuldigung seines Unternehmens nach Übernahme der Ostallgäuer Bäckerei Eder

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    Marketingleiter der Landbäckerei Sinz zur öffentlichen Entschuldigung seines Unternehmens nach Übernahme der Ostallgäuer Bäckerei Eder
    Marketingleiter der Landbäckerei Sinz zur öffentlichen Entschuldigung seines Unternehmens nach Übernahme der Ostallgäuer Bäckerei Eder Foto: Heinz Sturm

    Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat sich vor wenigen Tagen die Landbäckerei Sinz öffentlich an die Kunden der früheren Bäckerei Eder gewandt. Die in Durach bei Kempten beheimatete Bäckerei und Konditorei hatte im Oktober alle fünf Eder-Filialen in Füssen, Pfronten und Roßhaupten übernommen.

    Der Name Eder prangte daraufhin weiter an Gebäuden und auf Bäckertüten, verkauft wurden aber Sinz-Produkte. 'Das war ein Fehler, dafür bitten wir unsere Kunden um Entschuldigung', sagt Jens Bork, Marketingleiter der Landbäckerei.

    Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich ein regionales Unternehmen öffentlich entschuldigt. Was veranlasst die Landbäckerei zu diesem Schritt?

    Bork: Bei der Übernahme der Eder-Filialen haben wir uns leider zuwenig Gedanken darum gemacht, wie es bei den Leuten ankommt, dass Eder außen draufsteht, aber Sinz-Backwaren drin sind. Das haben uns viele Menschen übel genommen, vor allem die langjährigen Eder-Kunden. Die waren irritiert über das veränderte Sortiment und die veränderten Preise.

    Warum wurde denn nicht gleich auf Sinz umgestellt? Das hätte Ihnen viel Ärger erspart.

    Bork: Die Umstellung musste schnell gehen, denn wir wollten den Betrieb im Interesse der Kunden ohne Unterbrechung weiterlaufen lassen. Außerdem wollten wir alle Filialen erhalten und alle Mitarbeiterinnen im Verkauf weiter beschäftigen. Die eigentliche Umstellung auf Sinz sollte erst in Ruhe folgen. Jetzt wissen wir, dass das der falsche Weg war.

    So mancher Kunde hält Sinz für die böse Großbäckerei aus Kempten, der in Füssen eine feindliche Übernahme gelungen ist …

    Bork: Ja, das haben wir auch schon gehört. Dabei war es umgekehrt: Bei der Bäckerei Eder hat man lange erfolglos nach einem Nachfolger gesucht. Schließlich kam das Unternehmen auf uns zu und hat gefragt, ob Sinz nicht die Eder-Filialen übernehmen wolle. Denn wir seien genau der richtige Nachfolger.

    Dazu passt doch, dass die Landbäckerei angeblich Industrie-Backmischungen verwendet und daher alles anders schmeckt als zu Eders Zeiten.

    Bork: Es stimmt, dass unsere Backwaren anders schmecken als gewohnt. Das liegt aber daran, dass wir ausschließlich natürliche Zutaten ohne jegliche Zusatzstoffe verwenden. Das macht sich natürlich auch ein Stück weit beim Preis bemerkbar. Industrie-Backmischungen gleich welcher Art gibt es bei Sinz definitiv nicht.

    Wie geht es nun weiter?

    Bork: Wir haben verstanden und wollen unbedingt das Vertrauen der Kunden zurück gewinnen. Die Schilder an den früheren Eder-Bäckereien sind inzwischen ausgetauscht, ebenso die Papiertüten. Die neuen Schürzen für die Mitarbeiterinnen folgen in Kürze. Um die Kunden von der Qualität unserer Backwaren zu überzeugen, werden wir nach Weihnachten wechselnde Kostproben verschenken. Ich hoffe nun, die Kunden im südlichen Ostallgäu geben uns eine zweite Chance.

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