Am Landgericht Kempten geht am heutigen Montag der Prozess gegen einen US-Amerikaner weiter. Dem Mann wird Mord, versuchter Mord und Vergewaltigung vorgeworfen. Die Tat hatte sich im Juni 2023 im Bereich der Marienbrücke am Schloss Neuschwanstein ereignet und weltweit Aufsehen erregt.
Ausflug zum weltberühmten Schloss Neuschwanstein endet im Horror
Für zwei junge Touristinnen aus den USA sollte es eine glücklicher Tag am weltberühmten Schloss Neuschwanstein in Schwangau im Ostallgäu werden. Doch der Ausflug endete im absoluten Horror.
Der Angeklagte Troy B. aus dem US-Bundesstaat Michigan soll die zwei jungen Urlauberinnen auf der Marienbrücke angesprochen und zu einem Aussichtspunkt gelockt haben. Dort soll er zunächst eine der beiden Frauen attackiert und ihr die Kleider vom Leib gerissen haben. Als eine 22-Jährige ihrer Freundin zu Hilfe eilte, stieß er die Urlauberin einen Abhang hinab, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die junge Frau blieb dort verletzt liegen.
Urlauberin gewürgt und vergewaltigt
Im Anschluss habe der Täter die 21-jährige Urlauberin bis zur Bewusstlosigkeit stranguliert, vergewaltigt und ebenfalls den Abhang hinuntergeworfen, so die Staatsanwaltschaft weiter. Die Frau wurde dabei so schwer verletzt, dass sie später im Klinikum Kempten starb.
Die Tat hatte sich an einem steilen Wegstück oberhalb der bekannten Marienbrücke ereignet. Die Marienbrücke bei Füssen im Ostallgäu ist bei vielen Touristen beliebt. Das Bauwerk überspannt die Pöllatschlucht und bietet einen spektakulären Blick auf das Schloss Neuschwanstein.
Angeklagter legt zum Prozessauftakt Geständnis ab
Der Prozess gegen Troy B. am Landgericht Kempten begann vor einer Woche. Gleich zu Beginn des Prozesses legte der 31-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Sein Verteidiger verlas eine entsprechende Erklärung, der US-Amerikaner bestätigt anschließend die Richtigkeit. Weitergehende Fragen der Richter beantwortet der Beschuldigte aber nicht. "Der Angeklagte hat die unfassbare Tat begangen", hieß es zu dem Verbrechen an der 21-Jährigen. Die Frau wurde von dem Täter gewürgt und vergewaltigt - auch das sexuelle Motiv wurde in der Erklärung eingeräumt. Der US-Urlauber sei spontan erregt gewesen, heißt es darin.
Am zweiten Prozesstag kommen weitere Zeugen zu Wort
Für die Gerichtsverhandlung sind zunächst sechs Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte demnach Mitte März verkündet werden. Wird der US-Amerikaner schuldig gesprochen, dann droht ihm eine lange Haftstrafe.
Am zweiten Prozesstag kamen weitere Zeugen zu Wort, darunter ein Ermittlungsrichter, eine Kommissarin der Kemptener Kriminalpolizei und ein IT-Gutachter. Über den zweiten Prozesstag berichtete die Allgäuer Zeitung live aus dem Gerichtssaal. Ausführliche Hintergründe zur Verhandlung am Dienstag erfahrt Ihr ebenfalls auf allgaeuer-zeitung.de. Der Prozess gegen den 31-jährigen Amerikaner wird am Mittwoch fortgesetzt.