Hockenheim (li). - Puls 180, Schweißtropfen auf der Stirn und verkrampfte Hände am Steuerrad - so fühlte sich Margit Abt aus Kempten bei ihrem ersten Renneinsatz nach 14 Jahren. Die Frau von Abt Sportsline-Teamchef Hans-Jürgen Abt bestritt am Wochenende zwei Rennen in der Seat Leon Supercopa auf dem Hockenheimring. Ihr direkter Konkurrent war Ex-Skispringer Sven Hannawald. Die Fahrt im Seat hatte die Allgäuerin vor wenigen Wochen zum 40. Geburtstag von ihrem Mann geschenkt bekommen. Als sie hörte, dass 'Hanni' mit von der Partie ist, stieg ihr Pulssschlag gleich noch höher. Nach einem Kurzlehrgang drückten die beiden Neulinge mächtig aufs Gas und fegten mit über 200 Studenkilometern in die Kurven.
Für Margit Abt war es ein kräftezehrender Spaß: 'Da gibt es weder Servolenkung noch ABS.' Die Mutter von zwei Kindern war zuletzt 1991 im Ford Fiesta ein Rennen gefahren. Jetzt traf sie mit Thomas Marschall aus Eggenstein auf einen Konkurrenten aus alten Tagen. Aus der letzten Startreihe heraus wurde Abt im ersten Rennen 22. von 27 Startern, Hannawald gar 19. Beim zweiten Rennen am Sonntag steigerten sich die beiden auf die Plätze 17 und 16. Von einem Comeback wollte die flotte Kemptenerin aber nichts hören: 'Das war eine einmalige Stippvisite.'Dabei war der mitgereiste Fanclub voll des Lobes und feuerte 'seine Margit' mit Fahnen und La-Ola-Wellen an. Vor ihrem Teamzelt durfte sie fleißig Autogramme schreiben und sich dicke Komplimente anhören. 'Margit Abt ist die optisch mit Abstand attraktivste Fahrerin im Feld', so ein Motorsportfan.