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Marathon auf der Chinesischen Mauer

Lindau

Marathon auf der Chinesischen Mauer

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    Marathon auf der Chinesischen Mauer
    Marathon auf der Chinesischen Mauer Foto: private aufnahme

    Ob die auf der Chinesischen Mauer oder in der größten Sandwüste der Erde: Keine Herausforderung ist ihm zu schwer. Wichart Hölscher (67), ein gebürtiger Lindauer, organisiert weltweit verschiedenste Marathonläufe. Die Idee hatte er, als ihm die vielen Städteläufe, an denen er teilnahm, zu langweilig wurden.

    "Wenn man schon so lange läuft, soll man auch etwas von der Natur, der Landschaft sehen. Die Läufe sollen etwas Besonderes sein. Sie sollen in Erinnerung bleiben", betont Hölscher. Um seine ausgefallene Idee umzusetzen, nimmt er vieles in Kauf und hält hartnäckig an seinen Vorstellungen fest.

    Zunächst stellte sich die Frage, welche Behörde in China überhaupt für so etwas zuständig ist. Mehrere Male wurde er einfach an die nächste Stelle verwiesen, an der sich dann jedoch auch keiner angesprochen fühlte. Nach einem halben Jahr der Verhandlungen, meist über deutsche Botschaften, bekam er endlich die Zusage, den Lauf stattfinden lassen zu können. Es sind jedoch auch in China viele Vorschriften genauestens zu beachten: So müssen beispielsweise alle Plakate, Banner und Aufschriften ins Chinesische Übersetzt werden, um sicher zu stellen, dass nichts Chinafeindliches darauf zu finden ist.

    Inzwischen findet der Lauf in Asien schon zum 14. Mal statt und die Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden ist kein Problem mehr. Hölscher und sein Marathon sind überall bekannt. Sogar die New York Times kennt den abenteuerlustigen Marathonmann und zeichnete sein, wie er selbst sagt, "Baby" als einen der fünf schönsten Marathonläufe der Welt aus. Darauf ist der Lindauer natürlich stolz. "Es geht mir dabei aber nicht um das Geld. Ein Dank und der Glanz in den Augen der Teilnehmer ist mir viel mehr wert."

    Neben dem Marathon auf der Chinesischen Mauer organisiert er noch viele andere extreme Herausforderungen. Dabei liegen ihm vor allem die Wüstenexpeditionen besonders am Herzen: "Die Wüste ist für mich ein Ort der Einsamkeit und Stille.

    Man lernt, sich auf das Allernötigste zu beschränken und findet zu sich selbst", schwärmt der Sportler, der selbst schon in 16 Wüsten der Welt tagelang unterwegs.

    Als Höhepunkt im Leben des Sportlers durfte er 1996 das Olympische Feuer durch München tragen. "Das war ein i-Tüpfelchen in meinem Lebenslauf", erzählt Hölscher stolz. Wegen herausragender sportlicher Leistungen wurde ihm diese Ehre zuteil. Aber nicht nur im Bereich des Sports schafft Hölscher Innovationen. Auch einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leistet er nach eigener Auffassung, indem er Menschen verschiedenster Kulturen und Völker durch den Sport zusammenbringt.

    "Obwohl ich derzeit in München wohne und viel Zeit in allen möglichen Teilen der Welt verbringe, bin ich doch sehr heimatverbunden", sagt Hölscher. In Lindau hat er Freunde, er kommt oft in seinen Geburtsort, zum Beispiel zum Kinderfest. "Es ist so schön hier. Mein Herz hängt einfach an Lindau", unterstreicht er. (je)

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