"Recht machen kann man es nie allen." Manfred Wudy aus Sonthofen weiß das natürlich; dennoch ärgert ihn das Heckmeck um seine Bäume. Eine stattliche Reihe etwa 18 bis 19 Meter hoher Bäume hatte sein Grundstück am Illerdamm eingerahmt. Ein Eldorado für Vögel, in dem sich auch Eichhörnchen und anderes Getier tummelten. Jetzt sind die meisten Bäume weg. Der Sonthofer folgte damit dem Wunsch von Nachbarn, die beispielsweise Sturmschäden fürchteten. Doch nun maulen andere, dass die schönen Bäume weg sind
Manfred Wudy war es nach eigenen Worten leid, immer wieder auf das Thema angesprochen zu werden. "Mich hat das einfach genervt." Die Baumreihe störte offenbar nicht nur Nachbarn, sondern auch eine Eigentümergemeinschaft auf der anderen Straßenseite. Dort gab es Sorgen, ob die Standsicherheit der Fichten noch ausreicht. In einem Schreiben wies die Hausverwaltung darauf hin, dass in den vergangenen Jahren "auch als Folge des Klimawandels immer mehr Gebäude () von umstürzenden Bäumen und Baumteilen beschädigt" worden seien. Ober er Gewissheit über die Standsicherheit der Bäume habe, wollte die Hausverwaltung wissen.
Ja, sagt Wudy. Sonthofens Stadtverwaltung habe gesagt, die Bäume seien gesund und er könne sie stehen lassen. Weiter habe es im Rathaus geheißen, man wäre froh, wenn es überall so gesunde Bäume gäbe. Dennoch sind die meisten nun weg, weil dem Sonthofer das Thema auf den Keks ging. Wudys Prognose: Spätestens bei den nächsten Stürmen würden die Anwohner auf der anderen Straßenseite nun merken, welchen Windschutz die kräftige Baumreihe brachte. Von Spaziergängern werde schon bedauert, dass die Bäume weg seien.
Kritik übt Wudy am Rande auch an der heute häufig zu engen Bebauung. Und man sollte mehr auf natürlichen Bewuchs achten.