In Asien gefeierte Stars - in Kempten höchstens Kennern der Trommelszene ein Begriff. "Manao - Drums of China" nennen sich die sechzehn chinesischen Trommlerinnen, die 2008 bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking mit einer fulminanten Performance ihren internationalen Durchbruch feierten. In Kempten lockten "Manao" aber nur rund 670 Besucher in die Big Box, so dass die zierlichen Protagonistinnen in der großen Halle etwas verloren wirkten.
Den Musikerinnen schien die geringe Besucherzahl jedoch egal zu sein. Lächelnd trommelten sie sich durch ihr höchst anspruchsvolles Programm, zeigten konditionelle Höchstleistungen an bis zu 350 Kilogramm schweren Schlaginstrumenten gepaart mit spielerischer Leichtigkeit. Den Fokus richteten sie dabei auf traditionelle chinesische Rhythmen und Geschichten, die sie in unterschiedlichen Besetzungen präsentierten.
Imposant, fast schon ein wenig martialisch klangen Stücke wie >, in denen alle sechzehn Frauen gleichzeitig die Trommeln bearbeiten. >, kommentierte eine Besucherin die außerordentliche rhythmische Präzision, mit der > ans Werk ging. Strukturiert wurde der Abend durch einen Sprecher vom Band, der hilfreiche Hintergrundinformationen zu Stücken oder Instrumenten gab.
Witzig zum Beispiel wie bei > tatsächlich mittels chinesischen Bronze-Instrumenten streitende Enten akustisch zum Leben erweckt werden. Eindrucksvoll auch die virtuosen Solopartien an den Instrumenten > (chinesisches Hackbrett) oder > (chinesisches Streichinstrument).
Nicht alles ließ sich mit westlichen Hörgewohnheiten locker in Einklang bringen, und so manchen Zuhörer sah man bei etwas schräg anmutenden Ausschnitten aus der > vor sich hin schmunzeln. Doch am Ende ernteten > mit dem dynamisch mitreißenden Stück > donnernden Applaus und >.