Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Man kann im Allgäu sehr wohl forschen

Allgäu

Man kann im Allgäu sehr wohl forschen

    • |
    • |

    Isny | rau | 'Man kann im Allgäu sehr wohl forschen', da ist sich Professor Dr. Gerald Grübler, Rektor und Geschäftsführer der Naturwissenschaftlich Technischen Akademie (NTA) in Isny sicher. Forschung zählte bisher nicht unbedingt zu den Aufgaben der Fachhochschulen. Was vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst jetzt gefordert wird, soll an der NTA in Isny aber in Zusammenarbeit mit regionalen Firmen nutzbringend umgesetzt werden.

    Aber auch an der Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen in Isny ist die Leitung der NTA sehr interessiert. Deshalb wurden Vertreter der örtlichen Schulen, aus Wirtschaft und Politik in die Hochschule eingeladen.

    Pharmazeutische Chemie (seit 1972) und physikalische Elektronik (seit 1968) werden in Deutschland nur an der NTA angeboten, wie Grübler ausführte. Internationale Hochschulkooperationen - mit Belgien, Polen und Finnland - sichern eine international anerkannte Ausbildung. Chemiker die beispielsweise ein Jahr in Glasgow studierten, hätten keinerlei fachliche Probleme und bekämen dort Stipendien durch die Industrie. 'So schlecht kann unsere Ausbildung demnach nicht sein', meinte Grübler mit Blick auf die PISA-Studien. Auf erfolgreiche Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen konnte er ebenfalls verweisen. Mit einer Wangener Firma werden derzeit antibakterielle Lacke entwickelt, die Infektionen im Krankenhaus verhindern sollen.

    Wie beim anschließenden Rundgang Professor Dr. Xiaolin Zhou vom Fachbereich Informatik berichtete, hat ein Isnyer Student für eine Käserei eine Software zur Kostenermittlung bei der Herstellung von verschiedenen Käseprodukten entwickelt. Im Juli sei ein Programm gestartet worden, bei dem Studenten in der vorlesungsfreien Zeit eine 'vertiefte Praxis' in Firmen erhielten. 15 Firmen hätten sich dem schon angeschlossen.

    Im Fachbereich Umwelt- und Lebensmittelchemie erläuterte Professorin Dr. Maria Marquardt den Besuchern die Ausbildung und im Fachbereich Pharmazie und Pharmakologie Professor Dr. Kurt Grillenberger. Biotechnologie, der Fachbereich von Professor Dr. Heiner Wiesinger ist eine neue Technologie. Biotechnologische Assistenten (BioTA) werden erst seit 2001 ausgebildet und die NTA habe hier viel investiert, wie er betonte, was natürlich auch den angehenden Chemieingenieuren zugutekommt.

    In einem Fermenter für 30 000 Euro können Zellkulturen gezüchtet werden. Zellkulturen verringerten die Zahl von Versuchen am Tier, nannte Wiesinger einen positiven Aspekt. Dass angesichts von Gentechnik als Unterkapitel der Biotechnologie auch ethische Aspekte mit den Studenten diskutiert würden, betonte er eigens. Die Berufschancen der BioTAs seien gut, 'auch große Pharmafirmen setzen auf Biotechnologie.'

    Ein kurzweiliges Vergnügen wurde der Vortrag von Professor Dr. Axel Donges zum Thema 'Nanotechnologie'. 'Nanotechnologie ist die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts', so Donges. 'Nano' bedeutet 'Zwerg' und 'beginnt da, wo Festkörper ihre Eigenschaften verlieren aber noch nicht im Atombereich sind', so die griffige Beschreibung. Ein Nanometer (1nm) ist 0,000000001 Meter. Mit Hilfe der Nanotechnologie können Oberflächen so veredelt oder vereinfacht gesagt, gewellt werden, dass sie den Lotuseffekt bekommen. Der Schmutz perlt wie an der Lotusblüte einfach ab.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden