Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Maierhöfen: Kunst mit Aussicht

Symposium

Maierhöfen: Kunst mit Aussicht

    • |
    • |
    Maierhöfen: Kunst mit Aussicht
    Maierhöfen: Kunst mit Aussicht Foto: Ingrid Grohe

    Eine geschäftige Stimmung mit viel Staub und Lärm – zwischen dumpfem Klopfen, kreischendem Sägen, metallischem Hämmern und dröhnendem Schleifen – empfängt die Besucherinnen und Besucher des Symposiums, zu dem Steinbildhauer Günther Schrade drei Kolleginnen und sechs Kollegen in seine Werkstatt im Maierhöfener Ortsteil Greit eingeladen hat. Das fünftägige Treffen an diesem idyllischen Ort mit Aussicht auf das Argental dient Zweierlei: dem Austausch der Kunstschaffenden untereinander und der Erweiterung des Skulpturenwegs, der aktuell mit 18 Werken bestückt ist.

    Für einen Zeitraum von drei Jahren bleiben die Arbeiten, die bis Freitag in Greit entstehen, Teil dieser im Jahr 2006 initiierten Kunststrecke. Sie werden als Leihgaben zur Verfügung gestellt – über einen Etat für den Ankauf der Werke verfügt der veranstaltende Kunstkreis nicht.

    Günther Schrade hat mit der Auswahl der Symposiums-Teilnehmer ein ähnlich breites Spektrum angelegt, wie er es in seiner Arbeit zwischen künstlerischem Handwerk und freier Kunst selbst abdeckt. Von der Kunststudentin bis hin zum bayerischen Innungsmeister der Steinbildhauer nutzen alle die Gelegenheit, unabhängig von Aufträgen und Vorgaben kreative Ideen umzusetzen. Entsprechend groß ist die Vielfalt dessen, was sich Ende der Woche auf dem Weg durch Wälder und Hügel rund um Maierhöfen verteilen wird.

    Hermann Rudolph aus Obergünzburg ist bayerischen Landesinnungsmeister der Steinbildhauer. Er hat Betriebe in Obergünzburg und Kempten und versteht das Symposium in Maierhöfen als 'eine Art Arbeitsurlaub'. Rudolph genießt es, über eine Woche ein freies Objekt zu gestalten und dabei 'kein Tagesgeschäft an der Backe' zu haben. Als Material hat er weißen Laaser Marmor und orangegelben Canstatter Travertin mitgebracht. Rudolphs Sohn Andreas (22 Jahre) geht dem 44-Jährigen Meister zur Hand.

    Elke Bader, Bildhauermeisterin, betreibt mit ihrem Sohn Richard in Niederstaufen eine Steinmetzwerkstatt.

    Das Werk, das sie zum Skulpturenweg beisteuern möchte, wird eine Art Tor darstellen, bestehend aus drei Elementen: einem grauen Schwarzachtobler Sandstein, einem weißen Laaser Marmor und einer alten, verwitterten Holzdiele.

    Dominic Jähner aus Weißensberg ist derzeit Praktikant in Baders Werkstatt. Der 22-Jährige wird ab Oktober Freie Kunst studieren. In Maierhöfen ergänzt er die Arbeit Elke Baders durch Vögel, die er aus einem Stück roten persischen Travertin herausmeißelt.

    Andrea Corinna Neidhart hat eine Fotoarbeit mit dem Titel 'Always meet yourself ' für das Symposium vorbereitet. Die Collage, die aus zwei Aufnahmen besteht, wird auf ein Kunststoffbanner übertragen und auf einen 2,10 auf 1,55 Meter großen Keilrahmen aufgezogen.

    Diesen möchte sie als Deckengemälde zwischen Bäumen aufhängen. Andrea Corinna Neidhart studiert seit 2010 an der Akademie für Bildende Künste Mainz. Die 29-Jährige wohnt ansonsten in Untersteig (Maierhöfen).

    Petra Johanna Joser aus Leutkirch möchte eine Installation zum Thema 'Ausweg' in den Skulpturenweg einbringen. Sie besteht aus einer Tür mit vielen Schnallen auf beiden Seiten des Türblatts. Die 42-jährige Steinbildhauer-Meisterin ist hauptsächlich im Baubereich tätig. Bei ihrer künstlerischen Arbeit kombiniert sie gerne Holz, Stahl und Glas mit ihrem Hauptmaterial Stein. In dieser Woche wird sie als zweites Objekt Steinköpfe gestalten, die auf Stahlstelen stehen.

    Mario Riedesser ist freischaffender Künstler und Steinbildhauer in Kempten. Der 38-Jährige arbeitet in Maierhöfen an einer über zwei Meter hohen Stele aus Jura-Kalkstein aus dem Altmühltal. Das Werk hat bislang keinen Titel. 'Es soll eine Art verdrehte Spindel werden', sagt Riedesser.

    Sebastian Müller ist 1968 geboren und arbeitet seit 1993 als Bildhauer. Seine Werkstatt befindet sich in Kalzhofen bei Oberstaufen. Müller hat mehrfach Skulpturen in Schnee gemacht, unter anderem in Lindenberg und Oberstdorf. Beim Maierhöfener Symposium bearbeitet er einen irischen Limestone.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden