Hirschegg/Kleinwalsertal (ös). Ganz schön mutig, was sich das Bauerntheater Kleinwalsertal für sein neues Stück zum Thema gemacht hat. Frauen nein danke! lautet der Titel des Schwanks in drei Akten, der bei der Premiere im Walserhaus die Zuschauerreihen ohne Probleme zu füllen vermochte. Was die zahlreich erschienenen Besucher zu sehen bekamen, das war die Fortsetzung dessen, für was das heimische Bauerntheater bekannt und gerne gesehen ist: kurzweilige Unterhaltung mittels einer leicht zu durchschauenden Handlung, die genügend Platz für allerlei Amüsantes und herzhaft Lachhaftes bietet. Der Inhalt des vom bayerischen ins Walser Umfeld verlegten Dreiakters ist schnell erzählt: Hausl Blasius darf sein dreißigjähriges Jubiläum im Gästehaus von Bastian und Lisl Käser feiern. Stasi, die störrische Köchin, verdreht Blasius den Kopf. Nach einer durchzechten Nacht im Hofbräuhaus kehren Hausl Blasius und Chef Bastian mit Chauffeurin Christl Flink nach Hause. Und die sorgt für reichliche Eifersuchtsszenen, was Stasi und Wirtin Lisl schließlich dazu veranlasst, das Haus vorerst einmal zu verlassen. Und das mitten in der Saison. Für die gestandenen Mannsbilder Blasius und Stasi kein Problem: Gemeinsam mit dem Ur-Preußen Eusebius Sauerbier, der ohne jeglichen Cent von seiner Frau Anastasia sitzen gelassen wird, Kellner Michael und Hotelfachfrau Christl wird der Laden fast ganz von Männerhand geschmissen frei nach dem Motto Frauen nein danke! Die Akteure auf der Bühne gaben ihr Bestes, um die von ihnen verkörperten Charaktere so wahrheitsgetreu wie möglich darzustellen. Heinz Willam alias Hausl Blasius fegte und wackelte sehr überzeugend über die Bühne. Redegewandt plauderte er sich durch das Stück, immer mit dem richtigen Gefühl für den passenden Tonfall.
Mächtig schlagfertig in Wort und Tat geizte Klara Jochum (Köchin Stasi) nicht mit vollmundigen Wortspielereien. So wie man sie auf der Bühne kennt, hat sie ihrem Blasius anständig cool den Marsch geblasen. Die Gesamtleitung des Stücks lag bei Werner Ott, der als Chef Bastian auch im Schwank das Sagen hatte. Verwandelbar zeigte er sich als Befehlsausteiler ebenso wie als Charmeur und als fleißiges Arbeitstier. Martina Holzer spielte seine Frau Lisl. Die von Eifersucht geplagte Vollblut-Wirtin erhielt von Martina Holzer eine sympathische Note verpasst, ohne auf die Vorzüge einer Frau zu vergessen, die eigentlich genau weiß, was sie will. Den von seiner Dompteurin wohl erzogenen Ur-Preußen Eusebius Sauerbier verlieh Günther Graf Mimik, Sprache und Gestik. Und das auf eine Art und Weise, die für viel Sympathie und kräftige Lachmuskel-Reizung sorgte. Eusebius aus höheren Gesellschaftsschichten stammende Frau Anastasia verkörperte Angela Ott, die der sicher nicht leicht zu spielenden Rolle mit kräftiger Stimme und passender Gestik einiges an Bekanntem verliehen hat. Saisonkellner Michael Bogner wurde von Bernd Aberer gespielt. Mit seinem exquisiten Lächeln brachte er auf charmantem Weg Gerlinde Türtscher alias Christl Flink auf seine Seite. Sicher im Auftreten und ausdrucksstark in ihrem Spiel, ließ Gerlinde Türtscher die Hotelfachfrau über die Bühne flitzen. Bestens geschminkt wurden die Darsteller von Angela Ott, Souffleuse Inge Willam half beim einen oder anderen Textvergesser schnell wieder auf die Sprünge.