Zweites Modell gefällt Ausschuss - Finanzierung "sieht gut Füssen (asp). Dem geplanten Mädchen-Brunnen an der Ecke Ritter-/Kemptener Straße steht nichts mehr im Weg. "Was lange währt, wird endlich gut. Ich bin ganz glücklich über diese Lösung", freute sich Stadtbaumeister Theo Fröchtenicht über das neue Modell. Es wurde dem Bauausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt. Der Roßhauptener Künstler Josef Walk hat es geschaffen. Vor der Realisierung des Brunnens müssen intern noch Details geklärt werden. Unter anderem auch die Frage, ob der Brunnen mit Trinkwasser gespeist werden soll.
Letztere Idee schlug Stadtrat Magnus Peresson seinen Ausschusskollegen vor. "Dann können die Leute aus dem Brunnen trinken", malte er geistig ein Bild, wie es dann an warmen Frühlings- oder Sommertagen an dieser Ecke der Altstadt zu sehen sein wird. Weil er aufgrund der schlechten Kassenlage der Stadt die Frage "Was kostet das?" erahnte, gab er die Antwort gleich selbst. Nach den bisherigen Berechnungen würde etwa ein Viertelliter Wasser pro Sekunde aus der Leitung über die Gießkanne einer der drei geplanten Mädchenfiguren in den Brunnen fließen. Bürgermeister Dr. Paul Wengert schnappte sich gleich einen Taschenrechner: Das sind 900 Liter pro Stunde, zirka 2000 Kubikmeter im Jahr. Und würde bei entgegenkommendster Kalkulation der Stadtwerke rund 1300 Mark Wasserkosten pro Betriebsmonat ausmachen. Von der Idee des Trinkwassers war im Ausschuss niemand abgeneigt. Der Stadtbaumeister entwickelte gleich eine "Sparidee": Wir könnten Bewegungsmelder installieren, meinte er, damit das Wasser nur läuft, wenn sich jemand am Brunnen aufhält. Ob Trinkwasser in den Brunnen plätschert, die Menge mit oder ohne Bewegungsmelder oder durch ein engeres Ausflussrohr auf ein Mindestmaß reduziert wird, diese Fragen wurden noch nicht entschieden. Derartige Details sollen jetzt zusammen mit den Initiatoren des Mädchen-Brunnens und den Experten des Stadtbauamtes geklärt werden. Bei diesen internen Gesprächen soll auch darüber beraten werden, ob alle drei (noch) am künftigen Brunnen-Standort stehenden Lindenbäume ausgegraben und versetzt werden können. Aber auch über den Gedanken von Stadtrat Dr. Otto Ruff soll beraten werden: "Brauchen wir für diesen Brunnen ein Becken?" fragte er und verglich mit dem Sieben-Stein-Brunnen am Kaiser-Maximilian-Platz, bei dem das Wasser einfach abläuft. "Ob mit oder ohne Becken, darüber kann man reden", erklärte Magnus Peresson. Die Idee zu einem Brunnen an der Ecke Ritter-/Kemptener Straße hatten im Frühsommer 1998 die beiden Geschäftsfrauen Hannelore Mundi-Gruber und Dina Bader. "Wir wollen für die Stadt etwas tun", sagten sie damals. Sie fragten Magnus Peresson um Rat. Als profunder Kenner der Füssener Geschichte schlug er einen Mädchen-Brunnen vor, stand am westlichen Eingang zur Ritterstraße doch bis zum Jahr 1872 das Mädchenschulhaus. Josef Walk fertigte ein erstes Holzmodell. Weitere Mitstreiter schlossen sich den beiden Initiatorinnen an, das erste Geld für den rund 80 000 Mark teueren Brunnen wurde gesammelt. Planungs- und bautechnische Hürden stellten sich in den Weg. Josef Walk fertigte ein neues Modell. Die vorgesehenen Quader aus Sandstein vom Grünten platzierte er "offener" ums Becken. Außerdem brachte er die geforderte "mehr Dynamik" in die lebensgroß dargestellten, spielenden drei Mädchen. Finanziert werden soll der Brunnen mit Spenden Füssener Bürger. "55 000 Mark liegen bereits da", berichtete Peresson. Auch für die restliche Finanzierung "sieht es gut aus".