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M-Zweig hat sich bestens bewährt

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M-Zweig hat sich bestens bewährt

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    Buchenberg (sir). 'Der M-Zweig hat sich in Buchenberg bewährt, kommt bestens an, warum sollte man ihn zerstören?', fragt Elternbeiratsvorsitzende Rita Hiemer. In ihrer Formulierung schwingt die Sorge mit, dass der M-Zweig in Buchenberg zum Sterben verurteilt sei, wenn in Kempten, wie geplant, im kommenden Schuljahr ein gleiches Angebot an der Wittelsbacherschule aus der Taufe gehoben wird.

    Von den 103 Schülern, die derzeit an der Volksschule in Buchenberg die Klassen sieben bis zehn des M-Zweigs besuchen, sind 19 aus Kempten. Um auf Dauer bestehen zu können, sei die Schule darauf angewiesen, dass weiterhin Buben und Mädchen aus der Stadt den M-Zweig in Buchenberg besuchen, sagt Schulleiter Michael Reisacher. Er erinnert daran, dass ein 'harter Kampf' nötig gewesen sei, um den M-Zweig überhaupt in Buchenberg ansiedeln zu können. 2001 startete dort die erste M7-Klasse. Die geografische Lage von Buchenberg sei ausschlaggebend gewesen, dort die Klassen, die zur mittleren Reife führen, anzusiedeln, sagt Reisacher. Schüler aus Waltenhofen, Wiggensbach, Weitnau und auch aus Kempten nutzen nun das Angebot.

    Darunter sind auch Johanna und Franziska Hämmerle aus Kempten, die die M9 beziehungsweise M7 besuchen. 'Meine Töchter hatten nach der Grundschule nicht die Möglichkeit, auf die Realschule zu gehen. Die Noten waren nicht entsprechend,' sagt Mutter Martina. Später dann sei bei beiden der 'Knoten geplatzt'. In Buchenberg fühlten sie sich wohl. 'Da stimmt das Umfeld. Ich spüre ein großes Bemühen der Lehrer und vor allem, dort dürfen die Kinder noch Kinder sein.'

    Wie Hämmerle kommt auch Dirk Nehring aus Kempten. Sein Sohn Chris geht in die M 9 in Buchenberg. 'Er war ein Spätentwickler. Die Wirtschaftsschule hat ihm nicht zugesagt und als wir uns die Buchenberger Schule angeschaut haben, war er begeistert.' Dort sei er gut aufgenommen worden und habe 'einen riesigen Schritt nach vorne getan.'

    Sogar die Busverbindung von Kempten nach Buchenberg sei bestens. Martina Hämmerle, die im Westen von Kempten wohnt, sagt: 'Würden die Kinder nach Kempten an eine Schule gehen, müssten sie schon um 7 Uhr mit dem Bus fahren, nach Buchenberg geht der Linienbus um halb acht. Und auch das Heimfahren klappt gut.'

    Es gibt im Schulgebäude nicht nur Fachräume für alle Belange, sondern auch ein Bistro mit Mittagessen, das von einem Gasthof bezogen wird, ein Spielezimmer mit Billard und Kicker, ein Internet-Café und vieles andere mehr. 'Unsere Schüler sind bei uns gut aufgehoben, werden bei Bedarf auch nachmittags bis 16.15 Uhr betreut', betont Konrektor Walter Wulff und fügt, dass rund 400 Buben und Mädchen die Schule besuchen.

    Zitat

    Ein zusätzliches Angebot in Kempten schwächt die M-Zweige auf dem Land. }

    Michael Reisacher, Rektor der Volksschule Buchenberg.

    Die Volksschule Buchenberg ist damit von der Anzahl der Schüler her wesentlich kleiner als die anderen M-Zweig-Schulen im nördlichen Oberallgäu (Dietmannsried, Altusried und Durach). 'Genau das schätzen viele Eltern auch an unserer Schule: die Überschaubarkeit', sagt Rektor Reisacher.

    Elternbeiratsvorsitzende Rita Hiemer ist der Ansicht: 'Warum sollten nicht die M-Schüler aus Kempten weiterhin mit dem Bus nach Buchenberg, Dietmannsried, Altusried oder Durach kommen. Für Realschüler und Gymnasiasten ist es ja auch ganz normal, mit dem Bus nach Kempten zu fahren.' Auch würden Eltern aus Kempten, wie Hämmerle und Nehring, es durchaus schätzen, dass ihre Kinder an einer 'Landschule' unterrichtet werden, wo, so Hämmerle, 'die Welt noch in Ordnung ist'.

    Bürgermeister Toni Barth sagt: 'Der weitere Bestand des M-Zweigs ist für uns enorm wichtig. Dadurch wird insgesamt der ländliche Bereich in seiner Bedeutung gestärkt.'

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