Bad Wörishofen/Buchloe (mun). - Ein vier Kilometer langes Teilstück der A96 zwischen Bad Wörishofen und Wiedergeltingen bei Buchloe ist gestern offiziell für den Verkehr frei gegeben worden. Wann die beiden noch bestehenden Lücken der A96 München-Lindau geschlossen werden, ist derzeit noch unklar. Neun Millionen Euro kostete der Lückenschluss des gestern für den Verkehr freigegebenen A96-Abschnitts zwischen Bad Wörishofen und Wiedergeltingen. Dabei gingen die Planer besonders sparsam vor: An die bestehenden B18-Fahrbahnen wurde südlich die zweispurige Autobahntrasse für die Gegenrichtung angebaut. Auf bayerischer Seite gibt es jetzt nur noch eine Lücke der Autobahn München-Lindau: Zwischen dem Unterallgäuer Erkheim und Memmingen-Ost. Für diese Teilstrecke besteht zwar seit mehr als einem Jahr Baurecht, die Finanzierung ist aber nicht geklärt. Der rund 52 Millionen Euro teure Abschnitt ist bisher in keinem Bundesprogramm enthalten.
In den Startlöchern Der Präsident der Autobahndirektion Südbayern, Günter Woltereck, erklärte bei der gestrigen feierlichen Verkehrsfreigabe: 'Wir stehen in den Startlöchern'. Und der Unterallgäuer Landrat Hermann Haisch sagte an die Adresse von Bundesverkehrsministeriums-Staatssekretärin Iris Gleicke: 'Wir sind bereit, die nächste Eröffnung sehr, sehr bald zu feiern'. Die Staatssekretärin sei herzlich eingeladen, 'morgen oder übermorgen' zum ersten Spatenstich für den letzten noch nicht gebauten Teilabschnitt der A96 zwischen Erkheim und Memmingen zu kommen.
Region steht geschlossen Laut Gleicke beabsichtigt die Bundesregierung, 'die nächste sich bietende Finanzierungsmöglichkeit' für den Lückenschluss dieser Autobahn zu nutzen. Einen festen Termin nannte sie aber nicht. Zudem bereiteten die Beseitigung der Hochwasserschäden im Osten sowie die ohnehin angespannte Haushaltslage Probleme, ließ die Staatssekretärin durchblicken. Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller (Memmingen) betonte, selten stehe eine ganze Region so geschlossen hinter einer Autobahnplanung wie dies bei der A96 der Fall war und ist. Die rasche Fertigstellung sei wichtig im Interesse der Verkehrssicherheit aber auch wegen der Funktion der A96 als Zubringer zum Alpentransit.
Stau- und Unfallschwerpunkt Auf württembergischer Seite weist die A96 nördlich von Wangen noch eine 7,1 Kilometer lange Lücke auf. Dieser Bereich gelte dort seit Jahren als Stau- und Unfallschwerpunkt, sagt Harro Seufert von der Autobahn-Bauabteilung Wangen. Für dieses Projekt wird die Planfeststellung derzeit nochmals überarbeitet. Betroffene Anwohner aus dem Bereich Waltershofen hatten laut Seufert in dem Genehmigungsverfahren Bedenken geltend gemacht. Vermutlich werde die geänderte Planfeststellung im Herbst 2003 stehen. Die Kosten für den Lückenschluss der Autobahn nördlich von Wangen beziffert Staatssekretärin Gleicke auf 42 Millionen Euro. Über die Finanzierbarkeit könne erst gesprochen werden, wenn Baurecht vorliege.