Memmingerberg/Memmingen (mide). - Der Konflikt zwischen den beiden Fußballteams SV Memmingerberg und Tur Abdin Memmingen (wir berichteten) dauert an. Knapp eine Woche nach den Tumulten im Anschluss an die Kreisklassen-Partie (2:2) sind die Fronten weiter verhärtet. 'Wir wollen den Dialog mit dem Verein, aber wir werden uns nicht entschuldigen', sagte der Trainer von Tur Abdin, Daniel Onar gestern. Die Geschichte schnell ausräumen möchte auch die Fußball-Abteilungsleiterin des SV Memmingerberg, Hermine Hefele, sie wolle aber ihrer Mannschaft ein Mitspracherecht einräumen. Gestern Abend wollte Hefele mit Spielern ('keiner von ihnen ist ausländerfeindlich') und Funktionären des Clubs nochmals das weitere Vorgehen erörtern - 'dann werden wir eine Entscheidung treffen'.
'Spruchreif ist noch nichts' Auf die Frage, ob der SV Memmingerberg beim Sportgericht vorstellig wird oder sogar überlegt, nicht mehr gegen Tur Abdin anzutreten, sagte Hefele: 'Es stehen einige Dinge im Raum, spruchreif ist jedoch nichts.' Weigert sich eine Mannschaft, gegen ein anderes Team anzutreten, würde laut Spielgruppenleiter Gerd Scheer ('Zwingen kann man niemanden') das zuständige Sportgericht eine Entscheidung treffen. Folgende Möglichkeiten seien zum Beispiel denkbar: Dem Team, das spielen möchte, werden die Punkte zuerkannt. Die Mannschaft, die nicht antreten möchte, wird mit einer Geldstrafe belegt. Den Teams wird empfohlen, unter einer Verbandsaufsicht gegeneinander zu kicken.
'Unser Angebot steht' Tur-Abdin-Coach Daniel Onar kritisierte die Vorgehensweise des SVM: 'Unser Angebot, die Sache aus der Welt zu räumen, steht, ich verstehe nicht, dass man bei Memmingerberg jetzt noch alle Spieler dazu befragen muss.' Für Tur Abdin schloss der Trainer dies aus: 'Egal was unsere Spieler zu der Sache meinen - wir als Verein sagen, wir wollen mit Memmingerberg an einen Tisch - basta.' Onar sagte ferner, dass er dem SV Memmingerberg keine Ausländerfeindlichkeit unterstelle und stellte klar, dass man ein Auge auf Anhänger der eigenen Mannschaft geworfen habe, die Spieler des Gegners oder Schiedsrichter beleidigten. Einige davon hätten bereits in der Vergangenheit Platzverbot erhalten.