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"Loddar" und Manager, Amöben und Models

Baisweil

"Loddar" und Manager, Amöben und Models

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    Punktlandung: Der FC Bayern München tanzt immer noch auf drei Hochzeiten und der Fanclub "Rot-Weiss Drei Rosen" Baisweil lud zum Comedyabend. Gast war Chris Boettcher, dessen Radiospots wie "Fränglisch mit Loddar" die aktuellen und ehemaligen Stars der Bayern auf die Schippe nehmen. Das scheint die Bayern-Fans aber nicht zu stören. Fanclub-Vorsitzender Armin Demmler zeigte sich stolz über den prominenten Gast und den voll besetzten Saal im Gasthof "Drei Rosen.

    Boettcher war bereits zum zweiten Mal mit seinem Programm "Bavarian Superhero" im Kaufbeurer Raum. Als Superheld versucht er dabei, die Wirtschaftskrise in Deutschland zu meistern und den diversen "Bockfotzn-Gesichtern" ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen: "Denn das Böse ist immer und überall." Neben Politikern, Models, Moderatoren oder "Modern Talking" machten sich in Boettchers Augen vor allem die Manager in diesem Zusammenhang "verdient": "3000 Stellen wegrationalisiert und dafür noch Millionen an Boni kassiert. So ein BockFotzn-Gesicht muss man sich erarbeiten", erklärte der bajuwarische Rächer. Dann holte er zum Rundumschlag aus und begleitete die Ossis Maik und Mandy beim Shoppen und Politiker ins Dschungelcamp. Die Sorgen David Beckhams wegen seiner Frisur teilte oder am E-Piano und frage, wie es nur Howard Carpendale so tun kann: "Ist es wischtisch wie ischeiss?"

    Als der 45-Jährige auch noch seinen Oktoberfest-Hit "10 Meter geh" intonierte, hatten sich die rund 170 Besucher eingeklatscht. Dabei habe sich Boettcher mit dem Lied nur über Models und ihre Sendungen aufregen wollen. Schließlich beweise dort etwa "Heidi Dumm", dass sich ihr Intelligenzquotient zwischen dem eines Geißeltierchens und dem einer Amöbe bewege. Auch Boettchers Liedparodien ernteten viel Gelächter. Ob religiöses Potpourri ("Lass uns Messwein holen, denn wir sind Katholen") oder "Jenseits von Schweden - da haben wir umsonst geschraubt" - der Mann zeigte Humor. Und Peter Maffays erstes Liebeslied wurde gar zu einer Hommage an das Allgäu, denn der Refrain "Muh" wurde vom Publikum gekonnt mitgesungen. "Ich wusste, dass das im Allgäu funktioniert", so Boettcher.

    Der Hauscomedian des Bayerischen Rundfunks musste sich zwar erst etwas warm reden, ehe er in seinem fünften Soloprogramm auf Touren kam. Dann aber gab er Gas - gleichsam wie Fußball-Nationaltrainer Jogi Löw: "Wir müssen seidiger in das Spiel eintauchen, ohne zu verklumpen." Zwar zeigte relativ wenig satirischen Tiefgang, doch seine Comedy war durchaus witzig, wenngleich auch zotig. Und mit seiner Mimik und den musikalischen Arrangements punktete er zusätzlich.

    Und er huldigte natürlich dem FCB: "Ich bin auch ein Fan. Das ist Wahnsinn, was da gerade passiert." So gab es Riesenapplaus, als er Lothar "Loddar" Matthäus ("I laugh me dead"), Lichtgestalt Franz Beckenbauer oder Jogi Löw parodierte. Auch Titan Oli Kahn war dabei, der sich nach dem Karriereende furchtbar langweilt, aber dennoch großen Druck verspürt -- nämlich die richtige Disco zu finden.

    "Nothing for ungood", würde Loddar sagen. Markus Frobenius

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