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Lob und Kritik vom scheidenden Vorsitzenden

Marktoberdorf

Lob und Kritik vom scheidenden Vorsitzenden

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    Seinen letzten Auftritt als Vorsitzender des Touristikvereins Marktoberdorf nutzte Wolfgang Hannig zu Bestandsaufnahme und Brandrede zugleich. Danach gab er den Vorsitz an seine Nachfolgerin Sylvia Sterzenbach weiter. Geschäftsmann Hannig trat nach sechs Jahren als Vorsitzender wegen Zeitmangels nicht mehr an.

    Man sei mittlerweile auf einem guten Weg und so gut aufgestellt wie lange nicht, meinte Hannig in Anspielung auf die neue Touristikfachkraft im Rathaus, Sarah Michna. Mit ihr habe sich einiges "gravierend zum Vorteil" entwickelt, so Hannig. Sie sei engagiert, hartnäckig, verlässlich, habe viele offene Baustellen - wie das neue Infoterminal am Rathaus - angepackt und sei "ein Glücksfall für die Stadt". Zudem gäben die Übernachtungszahlen in der Region Anlass zu einem "guten Gefühl". Die Anzahl der Übernachtungen im gewerblichen Bereich stieg im Vergleich zum Vorjahr (Stichtag 30. September) um 5653 (2008: 30442, 2009: 36095), im privaten Bereich um 2310 (2008: 14355, 2009: 16665). "Es geht aufwärts", sagte Hannig.

    Der scheidende Vorsitzende hatte auch ein Lob für die Kooperation mit Lengenwang, Aitrang, Ruderatshofen, Stötten, Unterthingau und Wald: "Wir bilden damit ein Gegenstück zum touristisch starken Süden", meinte Hannig. Außerdem habe man durch die Kooperation eine breitere Basis für Engagements wie bei den "Bayerischen Wochen" und bei dem geplanten Imageprospekt für die Region.

    Spätestens da jedoch war Hannig bei den Kritikpunkten angekommen. Beispielsweise mit dem Jakobsweg müsse man mehr werben: "Das ist eine weltweite Marke." Ohnehin bringe alles nichts, wenn die 140 Vermieter, von denen nur ein Bruchteil bei der Mitgliederversammlung erschienen war, nicht mitzögen, so Hannig. Er forderte sie auf, sich an einer Zertifizierung zu beteiligen, zu modernisieren und ihre Vermarktung zu professionalisieren - gerade im Internet.

    "Es laufen so viele Buchungen über das Netz", sagte Hannig. Und auch das Infoterminal am Rathaus sei nutzlos, wenn die Datenbank nicht gepflegt werde. Gerade an diesem Punkt zeigte sich, dass einige Vermieter so ihre Probleme mit dem Internet haben. Das Infoterminal habe vieles verschlechtert, menschliche Zimmervermittler seien besser, hieß es von einigen. Bürgermeister Werner Himmer appellierte ebenfalls an die Vermieter, mit der Zeit zu gehen: "Nehmen Sie die Hürde, das Internet ist kein Hexenwerk."

    Die mit großer Mehrheit gewählte Sterzenbach, die in Unterthingau mit ihrem Mann eine Naturheilpraxis betreibt, betonte in ihrer Antrittsrede die Kooperation mit der Stadt und den Vermietern: "Darauf lege ich großen Wert." Sie befinde sich nun auf einem von Hannig gut bestellten Feld, sagte Sterzenbach.

    Trotzdem gebe es "viel zu tun". So soll auf Anregung einer Vermieterin ein System entwickelt werden, das sicherstellt, dass Gäste auf Anfragen im Internet Antwort bekommen.

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