Ein wenig Leben in den derzeit verkehrsfreien Bereich der Hauptstraße hat eine Veranstaltung des Lindenberger City-Managements gebracht. Ganz nach Wunsch von Citymanager Bernd Mathieu, der unterm Zeltdach rund 40 Zuhörer zur "WeinLese" von Dr. Manfred Wenzel begrüßen konnte. Der Lindauer versprach mit "Große Worte und kleine Trauben" einen Abend für alle Sinne.
Dem ließ sich folgen: Zunge und Gaumen konnten sich an Wein (von bouquet) und Käse (von Baldauf) laben, die Nase durfte hier ebenfalls hinzugezogen werden. Für taktile Wahrnehmungen (Tastsinn) gab es angesichts netter Gesellschaft verschiedene Optionen. Die Ohren hatten am meisten zu tun. War hier doch nicht nur das zarte Klingen der Gläser beim Anstoßen zu vernehmen, sondern auch die über Mikrofon äußerst raumfüllende Stimme des Vortragenden. Wenn der Wein in den Texten seine rauschhafte Wirkung entfaltete, ließ Menzel seine Zunge schwer werden, was ihm sichtlich Spaß machte. Zeigte (fürs Auge) bei den Weinkritiken das Toastbrot her, wenn dem Wein eine > attestiert wurde.
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Menzel, der bekennende >, hat sich mit den Autoren am Bodensee beschäftigt, die sich ebenfalls der Weine aus diesem Gebiet angenommen haben. Was insgesamt ein rundes Bukett ergab. Mit Passagen aus Erika Dillmanns Roman > und Lilly Braumann-Honsells >, in der die Petrus-Legende vom sauren Lindauer Wein für Heiterkeit sorgte. Mit Werner Kochs >, Norbert Jacques sprachgewandten Empfehlungen > und einem Gedicht aus Hermann Linggs >. Nicht fehlen durfte natürlich >, (Annette von Droste-Hülshoff) die dreieinhalb Jahre im Alten Schloss in Meersburg lebte. Eine Zeit, in der laut Menzel > entstanden sind. Was er mit der poesievollen > gleich unterstrich.
Kulinarisch fügten sich der Müller-Thurgau von der Hagnauer Sonnenhalde (genossen mit Bauernkäse) und der Weißburgunder von der Birnauer Kirchhalde (in Verbindung mit Alpkäse) sowie der Spätburgunder > (an Bergkäse) nahtlos zu einem Ganzen. Literarisch setzte Menzel mit Alfred Richard Meyers > eine eindrucksvolle Note im Abgang.
Wer das Gehörte nachwirken lassen wollte oder das Spektrum ausweiten wollte, hatte Gelegenheit, am Stand der Buchhandlung Netzer zum geschriebenen Wort zu greifen. Darunter den Knigge für Weintrinker, das Handbuch Käse und den Bodenseekrimi >.