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Lindenberger Schützengesellschaft bietet jetzt Training für junge Bogenschützen an

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Lindenberger Schützengesellschaft bietet jetzt Training für junge Bogenschützen an

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    Lindenberger Schützengesellschaft bietet jetzt Training für junge Bogenschützen an
    Lindenberger Schützengesellschaft bietet jetzt Training für junge Bogenschützen an Foto: Ralf Lienert

    Bogenschießen wie Robin Hood Lindenberg (mic). Er ist eine uralte Jagd- und Kriegswaffe: der Bogen. Benutzt wurde er vermutlich schon in der jüngeren Altsteinzeit. Die Bogenjagd auf Tiere ist in vielen Ländern - auch in der Bundesrepublik - heute verboten. Und dennoch erfreut sich der Bogensport immer größerer Beliebtheit. Die Abteilung Bogensport der Schützengesellschaft 1861 Lindenberg bietet seit Kurzem auch ein Kinder- und Jugendtraining an. Wir sprachen mit Jugendtrainer Harald Bibus (39) über die neue Gruppe und das Bogenschießen im Allgemeinen.

    Wie ist er denn so: der typische Bogenschütze?

    Harald Bibus: Den gibt es eigentlich nicht. Bogenschießen wird durch alle Altersklassen hindurch betrieben. Der Bogen ist ein Sportgerät, keine Waffe. Dieser Unterschied ist entscheidend. Eine Waffe will nun mal nicht jeder in die Hand nehmen, das ist Einstellungssache. Der Bogen ist da eine schöne Alternative.

    Mit Bogenschießen bringt man vor allem Robin Hood in Verbindung.

    Bibus: Ja, vor allem für die Kinder spielt der Aspekt Abenteuer eine ganz große Rolle. Der erwachsene Einsteiger hat wohl mehr das Scheibenschießen vor Augen.

    Ist es denn wirklich so abenteuerlich, auf eine Scheibe zu zielen?

    Bibus: Man unterscheidet im Bogensport zwei Klassen. Zum einen gibt es das Schießen auf eine mehrfarbige Ringscheibe - wie man es von den Olympischen Spielen her kennt. Das ist vielleicht wirklich nicht so abenteuerlich, hat aber seinen ganz eigenen Reiz. Zum anderen gibt es das Feldbogenschießen, bei dem man tatsächlich auf dem Feld und im Wald unterwegs ist. Dabei wird eine Art Parcours durchlaufen. Am Weg entlang gibt es Abschusspflöcke, von denen aus man auf eine spezielle Ringscheibe schießt. Eine Bogenjagd auf lebende Tiere ist ja zurecht nicht nur in Deutschland verboten.

    Warum das?

    Bibus: Der Bogen ist auf höhere Distanzen - wie sie bei der Jagd mit einem Gewehr üblich sind - grundsätzlich nicht treffsicher genug. Es wären hierfür eine bestimmte Art Bogen und spezielle Pfeile erforderlich. Die Sportbögen, die wir im Bogensport verwenden, sind für eine tatsächliche Jagd völlig ungeeignet.

    Ist Bogenschießen ein gefährlicher Sport - gerade für Kinder?

    Bibus: Nein, jedoch erfordert er zur gefahrlosen Ausübung Disziplin und Eigenverantwortung. Dafür brauchen die Kinder ein gewisses Alter. Unter zehn Jahren nehmen wir aus diesem Grund in der jetzigen Gruppe niemanden beim Training auf. Geschossen werden darf nur auf Kommando und vom entsprechenden Platz aus. Ein möglicher Gefahrenpunkt beim Training mit Kindern ist lediglich das Herausziehen der Pfeile aus der Scheibe. Hier müssen die Regeln strengstens beachtet werden. Wenn die Kinder sich alle an der Scheibe drängeln, kann es sonst zu Verletzungen kommen. Beim ersten Training war ich jedoch positiv überrascht, wie diszipliniert die Gruppe war.

    Ist Bogenschießen gesund?

    Bibus: Ja, vor allem für den Rücken. Beim Ausziehen des Bogens wird die Rückenmuskulatur belastet - jedoch nicht, wie man vermuten könnte, einseitig, sondern gleichmäßig. Das bezeugen auch Therapeuten. Und dass man beim Jagdschießen viel in der Natur unterwegs ist, kommt der Kondition zugute.

    Welche Fähigkeiten werden gefördert?

    Bibus: Zum einen die Augen-Hand-Koordination. Einfach ausgedrückt: Die Augen sehen und das Gehirn steuert unbewusst die Hand in die korrekte Position, um das Ziel zu treffen. Gerade Kinder sind hier noch von der Natur gesegnet. Zum anderen wird die Konzentrationsfähigkeit erhöht. Es geht 90 Minuten darum, sich auf einen Punkt zu konzentrieren.

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