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Lindenberger Kameramann Holly Fink erzählt über seine Arbeit beim Film Dschungelkind

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Lindenberger Kameramann Holly Fink erzählt über seine Arbeit beim Film Dschungelkind

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    Lindenberger Kameramann Holly Fink erzählt über seine Arbeit beim Film Dschungelkind
    Lindenberger Kameramann Holly Fink erzählt über seine Arbeit beim Film Dschungelkind Foto: Ursula Deni

    Neues Krone Kino in Lindenberg: Schon die beachtliche Schlange an Menschen vor der Tür zeigte, dass hier etwas Besonderes geboten wird. Die Besucher strömten zur Sondervorführung des Films Dschungelkind.

    Und sie nutzten die Gelegenheit, Kameramann Holly Fink über die Entstehung des Streifens zu befragen. Der Lindenberger, der schon einige Preise abgeräumt hat, stand beim Dreh in Malaysia hinter der Kamera. In dem Film nach dem autobiografischen Roman von Sabine Kuegler wird das Dschungelleben einer nach West-Papua ausgewanderten Familie eines Sprachforschers gezeigt. Wie sie zurechtkommt inmitten barbarischer Bräuche, Kämpfen verfeindeter Stämme, aber auch zarten Freundschaften, übermütigen Spielen und atemberaubender Landschaft, das nahm die Zuschauer gefangen. Nicht zuletzt durch die fesselnden Aufnahmen von Holly Fink. Als beim Abspann sein Name auftauchte, gab es Applaus. Und gleich das erste Kompliment des Westallgäuer Filmregisseurs Leo Hiemer: "Toll, wie Du es verstanden hast, die Geschichte durch die Augen des Mädchens Sabine zu transportieren." Fink erzählte von den Dreharbeiten, die insgesamt drei Monate gedauert haben. In Papua zu drehen, wäre zu gefährlich gewesen, gerade für die Kinder, die mitspielten. Also verlegte man das Ganze nach Malaysia. Und die 80 Leute aus Papua kamen dann jeden Tag mit Long-Boats über den Fluss an den Drehort. Alles Laien, so Fink. Menschen, von deren Warmherzigkeit er so beeindruckt war, dass er sogar seine Familie nachkommen ließ. Auch Romanautorin Sabine Kuegler - "eine ganz angenehme Frau" - war sechs Wochen vor Drehbeginn da, hat den Leuten die Choreographie der Stammestänze beigebracht. Auf die Frage nach der Arbeit im Dschungel meinte Holly Fink, sie sei schon anstrengend gewesen. "Es war unheimlich heiß, 40 bis 45 Grad, und die Luftfeuchtigkeit hoch." Es gab Kameraeinstellungen, für die er per Flaschenzug in 40 Meter Höhe hochgezogen wurde. Und natürlich interessierte es die Zuschauer auch, wie man die Szene mit den "vielen netten Tierchen" in der Hütte der Kueglers hinbekommen hat. Die Krabbel- und Kriechtiere habe man über Monate gezüchtet und die Hütte dann über Nacht damit präpariert, erklärte Fink.

    Zahlen hatte er auch parat: 90000 Meter Film wurden verdreht, 50000 Flaschen Wasser getrunken. Es brauchte 9830 Hotelübernachtungen und 940 Flugtickets. Was der Kameramann bedauerte: dass bei der Kürzung des Rohschnitts (viereinhalb Stunden) halt doch "einiges auf der Strecke geblieben ist".

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