Beim Bremsen riecht es nach Holzkohle: Mit der Postkutsche über die Alpen nach Italien. Wenn heute um 11 Uhr am Lindauer Hafen fünf Frauen und fünf Herren die Kutsche des 'Lindauer Boten' (Bild) besteigen, dann beginnt für die Reisenden aus den USA ein einmaliges Erlebnis auf der zehntägigen Fahrt nach Como. Seit 1989 lenkt Kutscher Andreas Nemitz sein Fünfer-Gespann einmal jährlich vom Bodensee nach Italien. Auf traditionsreichen Wegen geht es durch Österreich, Liechtenstein und die Schweiz. Besonders romantisch ist es in der Via-Mala-Schlucht, spektakulär präsentiert sich die Abfahrt vom Splügenpass. Wenn vom Bock das Kommando 'wood' kommt, dann wechseln die Begleiter während der Fahrt die Birkenholzklötze aus, die vor den Hinterrädern die Bremsen der 2,7 Tonnen schweren englischen Postkutsche verstärken. Der Geruch des verkohlten Holzes steigt den Reisenden in die Nase und macht diese langsame Alpenüberquerung unvergesslich. Auch für das Jahr 2005 sind alle Plätze schon verkauft. Der Initiator des 'Lindauer Boten der Neuzeit' ist der Verkehrsverein der Stadt. Informationen zur Reiseroute gibt es im Internet unter:
www. lindau-tourismus. de Archivfoto: Flemming
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